die musik muss dich rufen
Herr Neumeier, auf den ersten Blick könnte man angesichts Ihres Œuvres den Eindruck gewinnen, dass Sie ein Geschichtenerzähler sind, ein Dramaturg, ein Choreograf, den eher ein Plot, eine Figur, ein Mensch inspiriert. Natürlich stimmt das so nicht, wenn man beispielsweise an Ihre lebenslange Beschäftigung mit der Musik Gustav Mahlers denkt. Welche Wichtigkeit hat für Sie die Musik? Ich kann mir kein Ballett vorstellen, das nicht von einem emotionalen Zustand handelt. Das kann zwar die Form einer detaillierten Handlung annehmen, die nacherzählbar ist.
Es kann aber auch eine Handlung sein, die sich nicht nacherzählen lässt und trotzdem eine ist. Eine Traumhandlung etwa, die unterschiedliche Eindrücke verarbeitet, verschiedene Beziehungen erlebt, auch starke Emotionen, ohne dass man deswegen gleich sagen könnte, was genau. Ein Zustand eben ...
… bei dem die Musik eine entscheidende Rolle spielt? So ist es. Dabei muss sie nicht unbedingt am Anfang stehen. Ich kann, wie ich es beispielsweise bei der «Kameliendame» gehandhabt habe, erst ein Libretto schreiben, um anschließend eine Musik zu suchen, die mehr oder weniger zu der Struktur dieses Librettos passt. Das Procedere kann aber auch ...
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Tanz August/September 2013
Rubrik: musik, Seite 74
von Hartmut Regitz
newcomer_________
reut shemesh
Einundzwanzig Monate hat Reut (sprich «Re-ut») Shemesh in der Armee gedient. Drei Jahre müssen sie in Israel ran. Nebenher konnte sie weiter in ihrer Tanzschule in Yavne bei Tel Aviv trainieren. «Armee war langweilig», sagt sie in gutem Deutsch. Kurze Pause. «Ich war Rebellin. Ich fühlte mich extrem unwohl. Ich konnte nicht machen,...
So sieht der Nachtmahr eines Theaterdirektors aus: Hunderte von Schülern zwischen 6 und 16 Jahren im Zuschauerraum, dazwischen ein paar Lehrer, Erzieher, Väter und Mütter – und dann streikt, unmittelbar nach Vorstellungsbeginn, die Technik. Was wird passieren, nachdem der Inspizient um fünf Minuten Pause gebeten hat, damit der Tanzteppich wieder geflickt und...
______ impressum
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Mitarbeit: Dorion Weickmann, Sofie Goblirsch, Marc Staudacher
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