Die Lehrerin: Nina Corti

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Glückwunsch zum 50-jährigen Bühnenjubiläum. Wie schafft man das, sich die Begeisterung für eine Kunst so lange zu erhalten?
Ich habe in den ganzen Jahren nie das Gefühl gehabt, Flamenco wäre langweilig, oder ich wüsste nicht mehr weiter. Diese Kombination im Flamenco – der Tanz, in dem man sich immer wieder neu erfinden kann, und diese tolle Musik –, das ist etwas unglaublich Großartiges!

Ich dachte früher, Flamenco sei eine strenge Form, die einem wenig Möglichkeiten gibt, sich einzubringen.

Erst später habe ich unter anderem durch Ihre Arbeit festgestellt, dass das gar nicht stimmt.
Es gab da auch noch andere vor mir, Carmen Amaya und Estampillo zum Beispiel, aber ich empfinde mich schon als als Vorreiterin, musikalisch, aber auch tänzerisch. Vielleicht konnte ich mich irgendwie freier bewegen, weil ich nicht in Spanien, sondern in der Schweiz lebte. Ich hatte jedenfalls nie das Gefühl, ich dürfe etwas nicht machen.

Hat das auch damit zu tun, dass Sie einen klassischen Tanzhintergrund haben?
Der hat mir in meiner Technik sehr geholfen. Wenn ich heute unterrichte, dann unterrichte ich sehr genau und analytisch, das habe ich vom Ballett gelernt. Natürlich muss man den Flamenco ...

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Tanz Oktober 2022
Rubrik: Praxis, Seite 66
von Falk Schreiber

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