der big dance day
Der Welttag des Tanzes wird seit 1982 jedes Jahr am 29. April begangen. Es ist der Geburtstag des französischen Reformchoreografen Jean-Georges Noverre. Mancherorts gibt es darum eine Gala, wo das mehr oder minder originelle, eher fürs Poesiealbum taugliche Sprüchlein einer Tanzberühmtheit verlesen wird. Das ist brav, auch ehrenwert, aber kaum sonderlich interessant. Nur der Termin ist nicht ungeschickt gewählt, liegt doch der Tag des Tanzes nah am 1.
Mai, in den man schon immer hineintanzen durfte, weil er kalendarisch weit genug entfernt ist vom stets unsicher hin- und herpendelnden Karfreitag – dem Tag, an dem das Tanzen verboten ist.
Sowohl der 1. Mai als auch der 29. April haben nun erhebliche Konkurrenz bekommen. Die Schweizer, die ihr «Tanzfest» 2006, immerhin zum Welttag des Tanzes, gründeten, verlegten ihre Tanztage, genauso wie die Mittelhessen, auf den 12. Mai. In der Schweiz fand das diesjährige «Tanzfest» unter dem Motto «Tanzen macht klug» statt. In der Kapital-Kapitale Frankfurt am Main heißt es schon seit 1998: «Hessen tanzt». Hier feiert, eben am 12. Mai, auch der Hessische Tanzsportverband mit seinen 323 Vereinen und aktuell 32.950 Teilnehmern die angeblich größte ...
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Tanz Juli 2012
Rubrik: ideen, Seite 66
von Arnd Wesemann
Sprichwörter aus anderen Kulturen können manchmal recht befremdlich wirken. So titelt Christian Rizzo lieber gleich auf Türkisch: «Sakinan Göze Çöp Batar».
Woran würden wir auch denken, wenn es auf Deutsch hieße: «Das Auge, das du schützen willst, wird durchbohrt werden»? Klingt wahlweise nach Altem Testament oder PKK. Dabei lautet die Botschaft: «Klammere dich...
anne teresa de keersmaeker veröffentlichte soeben ihr zwischen 1982 und 1986 entstandenes Frühwerk: als Buch, auf DVD, per Video-Lecture. Bei der Vorstellung von «A Choreographer’s Score» in Paris hat sie die wichtigsten Strukturen auch live demonstriert.
Sie waren wie eine tanzende Rockband. Vier junge Frauen beschießen die Welt mit herausfordernden Blicken. Auf...
Der Kolonialismus ist auch hundert Jahre nach dem Roman «Reise um die Erde in 80 Tagen» von Jules Verne nicht tot. Er hat nur, folgt man Michele Di Stefano und seiner Kompanie MK, einen neuen Namen angenommen: Tourismus heißt der neue Kolonialismus.
Darüber kann man streiten, aber in beiden Fällen geht es um eine, gelinde gesagt, verquere Haltung zum Reisen. Um das...