«UUUUU(topia)», NRW-Forum Düsseldorf; Foto: Ursula Kaufmann
Ben J. Riepe
Es hilft nichts. Kein Rappeln, Rütteln, Reißen. Kein «Sesam, öffne dich!». Das Garagen-Rolltor klemmt. Passanten gucken schon komisch. Der Zutritt zur Homebase der Ben J. Riepe Kompanie bleibt mir verwehrt. Da muss schon der Meister selbst, per Handy aktiviert, herbeieilen. Riepe grinst in seinen blond-roten Vollbart: «Es geht allen so, aber wir können das Tor nicht offenstehen lassen. Es kommt zu viel weg.» Sein Studio liegt weitläufig in der Düsseldorfer Bahnhofsgegend. Dafür in bester kollegialer Nachbarschaft, nah am tanzhaus nrw.
Riepes Reich
Im Hinterhof erstreckt sich Riepes Reich: ein langgezogener Flachbau, in dem einst eine Druckerei untergebracht war. In dem weiß getünchten Studio begegnen einem alte Bekannte: Der Kunst-Hirsch aus der Produktion «Der letzte Schrei» blickt uns zur Begrüßung arglos an. Der Raum ist behangen und befüllt mit Requisiten, Kostümen und Accessoires aus dem Kosmos des 38-jährigen Choreografen, der Menschen wie Kunstobjekte arrangiert. «Herren Pumps» steht auf einer Kiste. Andere tragen Aufschriften wie «Reifröcke», «Blood & Geisha» oder «Karo-Anzüge». Schon hat man Ben J. Riepes tollkühne Kopfgeburten wieder vor Augen: den blauen und den roten ...
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Tanz November 2017
Rubrik: Menschen, Seite 22
von Bettina Trouwborst
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«Rockstep, Triple Step, Walk, Walk, Triple Step» schallt es durch den Raum. Zehn Tanzpaare versuchen sich, angeleitet von Tanzlehrer Sasha, am Swing Out. Was bei Sasha und seiner Tanzpartnerin so simpel aussieht, ist erwartungsgemäß für die Anfängertruppe, die sich hier versammelt hat, gar nicht so einfach – vor allem nicht für die Führenden, im internationalen...
Da fehlt eine schlüssige «Choreografie». Das schreibt der Kurator, Projektentwickler und Spezialist für den öffentlichen Raum, Markus Ambach. Und zwar mit Blick aufs Bahnhofsviertel von Düsseldorf. Was da um den zwanziggleisigen Hauptbahnhof herumsteht und architektonisch wuchert, hat nie jemand ein «Viertel» genannt. Es ist einfach «die Bahnhofsgegend». Das klingt...