[àut]

Fallen kann Schmerzen verursachen, aber auch Empathie beim Zuschauer wecken. Samuel Lefeuvre über die Kunst des Stürzens

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Samuel Lefeuvre,
Sie waren lange ein Wahrzeichen der belgischen Kompanie Peeping Tom, in der Sie für spektakuläre Sprünge und Stürze bekannt wurden. Wie kam es dazu?
Ich lernte die Choreografen Gabriela Carrizo und Franck Chartier kennen, als wir zusammen in Alain Platels «Wolf» arbeiteten, Chartier und ich als Interpreten, Carrizo als Regieassistentin. Gabriela und Franck gründeten damals Peeping Tom, weil sie den Körper in Extremsituationen erforschen und beim Zuschauer starke Empathie wecken wollten.



Inzwischen haben Sie Peeping Tom verlassen und kreieren mit «[àut]» bereits das zweite Stück mit Ihrer eigenen Kompanie, der Groupe Entorse, was so viel wie Verdrehung oder Verstauchung heißt. Das verstehen wir eher im übertragenen Sinn. Wir lieben die Idee, Dinge zu verdrehen. Groupe Entorse wurde von der Komponistin Raphaëlle Latini gegründet, die als DJ live auf der Bühne steht. Das Phänomen des Sturzes interessiert mich, weil ich mich da in einer ganz konkreten Bewegung situiere und nicht in einer Abstraktion irgendwo über dem Boden. Und Hinfallen, das passiert nun mal jedem Menschen. Ich stilisiere es zwar und stürze auf der Bühne anders als die Leute auf der Straße, aber ich ...

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Tanz Juli 2012
Rubrik: produktionen, Seite 18
von Thomas Hahn

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