Auszeichnungen: Vier Fäuste für den Tanz
Schon im Jahrbuch tanz 2019 wurden «Die sechs Brandenburgischen Konzerte» zur «Aufführung des Jahres» gekürt. Im November ehrten die Theaterschaffenden die Choreografie von Anne Teresa De Keersmaeker für ihre «Gelassenheit» mit dem Deutschen Theaterpreis «Der Faust». Offensichtlich konnte sich auch die Jury der «Sog-Wirkung» nicht entziehen, die «der Einfallsreichtum zu immer wieder unterschiedlichen Konstellationen und eine durchgängig bewegte Musikinterpretation» entwickeln.
Der von den deutschen Theatern ausgelobte Preis ging in der Kategorie «Darstellerin/Darsteller Tanz» an Marlúcia do Amaral vom Ballett am Rhein, eine Tänzerin, «deren außergewöhnliche Physis, Intensität und Kraft man seit vielen Jahren vor allem in Martin Schläpfers Choreografien bewundern kann», wie es in der Begründung heißt. «Jetzt hat sie sich die eher lyrische Odette in ‹Schwanensee› erobert und virtuos interpretiert – eine Ausnahmeerscheinung, die den klassischen Rahmen herausfordert und dabei gewinnt.»
Bei der Kategorie «Regie Kinder- und Jugendtheater» kam man offenbar am Tanz nicht vorbei. Birgit Freitag (Junges Theater Bremen) bestach bei ihrem Tanzstück «Für Vier» nach Meinung der Jury durch ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Dezember 2019
Rubrik: Side Step, Seite 19
von
2019 haben wir uns richtig in Stellung gebracht: für die Vielen, gegen die Anderen. Ganz Europa müsse endlich Position beziehen, gegen China,- Trump und den Brexit. Wir sollen mehr Haltung annehmen: auf jeden Fall gegenüber Russland, Syrien, Iran und natürlich auch das Unmögliche wagen: das Klima retten, bestens dadurch, dass wir öfter in der Heimat bleiben. Die...
Für den Gestrandeten ist die Insel, sollte man meinen, ein herrschaftsfreier Raum. Hier lassen sich Hierarchien schwerlich aufrechterhalten, weil um des Überlebens willen jeder, egal welchen Standes, auf die Hilfe des anderen angewiesen ist. Zumindest nominell aber müssen die gesellschaftlich diktierten Abstände gewahrt werden, wie berühmte literarische Beispiele...
In seiner über 40-jährigen Karriere als Choreograf hat William Forsythe eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Ich kenne keinen anderen Choreografen, dessen Werk sich durch beständiges Bearbeiten und Befragen des Tanzes derart radikal gewandelt hätte wie das von Forsythe. Ruft man sich seine frühen spektakulären, auf der Neo-Klassik basierenden Ballette in...