Boom boom boom
Boom boom boom brüllten sie, die Studiosi von Princeton, die sich 1883 an irgendeinem Spielfeldrand postierten, um ihre sportnärrischen Kameraden anzufeuern. Thomas Peebles war einer von ihnen, und als der wenig später an die Universität von Minnesota wechselte, steckte sein Animationsfuror einen Medizinstudenten namens Johnny Campbell an. Der junge Mann schrieb sich am --2.
November 1889 in die Geschichte ein – indem er sich ein Megafon schnappte und, Richtung Publikum, Dada-Fetzen hineinknatterte: «Rah, Rah, Rah! Ski-U-Mah! Hoo-Rah! Hoo-Rah!» Es steht durchaus zu vermuten, dass er sich nicht nur verbal und vokal, sondern auch körperlich verausgabte. Denn Mr. Campbell firmiert seitdem als «the world’s first official cheerleader». Als Begründer einer irgendwo zwischen Tanzshow und Athletik angesiedelten Veranstaltung, die ursprünglich fest in Herrenhand war und sich erst 1923 der weiblichen Teilhabe öffnete. Allerdings kamen die Damen im Lauf des 20. Jahrhunderts zusehends leichter bekleidet daher, sozusagen: in Bademoden-Optik. Was, zumindest unter feministischen Aspekten, das Ansehen der Cheerleading Squads in den Keller sausen ließ und den Verdacht nährte, mit den Darbietungen ...
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Tanz Dezember 2019
Rubrik: Warm-up, Seite 1
von Dorion Weickmann
Natürlich könnte man sagen, seine Interessen wären ihm schon in die Wiege gelegt worden; der Vater war schließlich Opernsänger, die slowakische Mutter im selben Theater Tänzerin. Andreas Heise, noch zu DDR-Zeiten in Halberstadt geboren, sieht das realistischer. «Ich war schon als kleiner Junge bei Proben dabei und habe vermutlich so ganz unbewusst viel von dem...
Für mich ist Billy Forsythe der ultimative Klassiker. Ein wahrer Erbe von Petipa und Balanchine. Sein Verständnis der reinen klassischen Linie, ihrer Wurzeln, Strukturen und ihres Vokabulars sowie dessen, was «klassisch» wirklich bedeutet – all das hat ihm die Freiheit gegeben, die Regeln zu brechen und diese Sprache weiterzutreiben als irgendwer anders. Ich bin...
Kein anderer Künstler vermag es wie Bill auf ebenso sinnliche wie intellektuelle Weise die Erfahrungsräume des Tanzes und der Kunst zusammenzuziehen und zu erweitern. Keiner kann wie er die Schönheit des Klassischen mit den experimentellen Freiheiten des Neuen verschmelzen – und das alles mit einer unglaublich großzügigen und liebevollen Freundschaft verbinden.
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