Wiedervorlage

Braucht Berlin ein Tanzhaus? Nele Hertling, Lisa Densem und Moritz Majce sprechen darüber mit Arnd Wesemann

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Berlin im Winter. Es ist sehr ruhig, das Einzige, was lärmt, sind die Baustellen. Und noch eine weitere Baustelle ist geplant: ein Tanzhaus für Berlin, ein Ergebnis aus dem Arbeitsprozess «Runder Tisch Tanz», an den der Senat 2018 zur Lösung der strukturellen Probleme der immer größer werdenden Szene geladen hatte. Wird das also was mit dem Tanzhaus? Wann und wem wird es dienen? Ist an ein Haus nach Vorbild der französischen Centres chorégraphiques gedacht? Der Arbeitstitel «Haus für Tanz und Choreografie» legt das nahe.

Aber wer wird es betreiben und verantworten?

Ein konspiratives Treffen, an einem sehr kleinen, runden Tisch. An diesem sitzen Nele Hertling, die älteste Kämpferin für den Tanz in Berlin, die am 23. Februar, fit wie eh und je, 89 Jahre alt werden wird. Ihr gegenüber zwei Mitglieder der Initiative «Haus für Tanz und Choreografie»: die immer noch hochaktive Tänzerin Lisa Densem, seit Anbeginn eine der «Guests» bei Sasha Waltz, die heute mit ihren Kolleginnen Sandra Man und Sheena McGrandles kooperiert. Neben ihr der freie Choreograf Moritz Majce aus Berlin. Allen ist klar: Über ein «Haus für Tanz und Choreografie» wird zunächst niemand entscheiden. Berlin hat die ...

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Tanz Februar 2023
Rubrik: Ideen, Seite 50
von Arnd Wesemann

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