Wasser marsch!
Klavier-Variationen beherrschen den deutschen Tanz-Herbst. In Mannheim choreografierte Kevin O’Day Bachs «Goldberg-Variationen», in Mainz Martin Schläpfer die «Diabelli-Variationen» von Ludwig van Beethoven. In Münster hat sich Daniel Goldin aus drei Klavierkompositionen von Johannes Brahms – über ein Thema von Robert Schumann, op. 23; über ein Thema von Joseph Haydn für zwei Klaviere, op. 56b; Variation und Fuge über ein Thema von Georg Friedrich Händel, op. 24 – seine eigenen «Brahms. Variationen» gebastelt.
Die einstündige Choreografie hat er barfüßig auf flache Sohlen gestellt und in ein Wasserbett gesetzt; die Musik kommt vom Band.
Fürs Kleine Haus hat Matthias Dietrich eine Wasserbühne gebaut – als ein fernes Echo auf Rolf Borziks Bühnenbild für Pina Bauschs «Arien». Der schäbige Raum verjüngt sich nach hinten auf einen Durchbruch mit einer Empore hin, auf der ein einzelner Mann mit sparsamen Bewegungen den Tanz beginnt. Ihre spezielle Eigenart und Qualität aber gewinnt Goldins Choreografie aus der Beschaffenheit der Tanzfläche; der Boden ist mit Wasser knöcheltief bedeckt.
Das Programmheft zitiert eine Passage aus Doris Humphreys «Die Kunst Tänze zu machen», die als eines der ...
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