Ein Brief aus Stockholm
Stockholm im Dezember: Es ist kalt, aber strahlend blauer Himmel, klare Luft, eine ferne, blasse Wintersonne. Am Konzerthaus sammeln sich die Menschen, um die Anfahrt zur Nobelpreisfeier zu beobachten: 1700 geladene Gäste in Frack und Abendkleid. Diplomaten können bis zur Treppe vorfahren, die anderen müssen zu Fuß dorthin, die Königliche Familie benutzt einen separaten Eingang. Außer einem Hubschrauber und ein paar Polizisten mit Absperrseilen gibt es keinerlei Sicherheitsmaßnahmen – glückliches Land, das keine Angst vor Terroristen hat.
Stockholm ist eine schöne Stadt, sympathisch, sauber und ein bisschen langweilig. So sind auch die meisten Aufführungen, die wir bei show off zu sehen bekommen, vor allem letzteres. Der Showcase verspricht, in zwei Tagen das Beste an schwedischem Tanz zu zeigen. Kenneth Kvarnström, neuer Leiter des Dansens Hus (siehe ballet-tanz 8-9/04), will so internationale «Einkäufer» für die heimische Produktion interessieren – über hundert von ihnen sind gekommen, aus ganz Europa und darüber hinaus. Aber wenn das Gezeigte wirklich «Das Beste» ist, dann hat der schwedische Tanz jenseits von Mats Ek nicht viel zu bieten.
Die Veranstaltung ist perfekt ...
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