Vorschau, der Weg zu tanz 11/19
60 Jahre NDT: Kunstkamer
Diese «Kunstkamer» hat tausend Türen, und hinter jeder kommt ein Stück Choreografie zum Vorschein, das ganz eigen ist – denn immerhin handelt es sich um die Jubiläumsproduktion zum 60-jährigen Bestehen des Nederlands Dans Theater.
NDT-Chef Paul Lightfoot hat sich dafür den «Thesaurus» von Albert Seba (1665 – 1736) zum Vorbild genommen: ein «Raritätenkabinett» der gedruckten Art, ins Tänzerische übersetzt – als Gemeinschaftswerk von Marco Goecke, Paul Lightfoot und Sol León sowie Crystal Pite
William forsythe
70 Jahre wird er alt, der Amerikaner, der in Deutschland Tanzgeschichte geschrieben hat: William Forsythe prägt die Szene schon seit den 1980er-Jahren, damals war er der Leiter des Ballett Frankfurt. Seine postklassische Hyperästhetik ist einen Geburtstags-Essay wert.
Daniel Proietto
Unvergesslich, wie er sich in Russell Maliphants «Afterlight» dreht und dreht und dreht, während Lichtkaskaden vom Bühnenhimmel herabfallen. Doch Daniel Proietto ist nicht nur ein magischer Tänzer, sondern inzwischen auch als Choreograf international gefragt. Als Nächstes bringt der Argentinier beim Ballet Vlaanderen eine postkoloniale «Bayadère»-Variante heraus – ...
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Dreimal Royal Ballet
Es gibt nicht so viele Berliner Ballette, die den Weg ins internationale Repertoire gefunden haben. Eins davon ist «Concerto». Kenneth MacMillan hat es 1966 an der Deutschen Oper zum 2. Klavierkonzert von Dmitri Schostakowitsch choreografiert: ein Glanzstück nicht zuletzt dank seiner Muse Lynn Seymour (tanz 3/19). Die ist, inzwischen...
Wenn das Ballet Junior de Genève -durchs Land fährt, füllen sich die Theatersäle. Die blutjunge Truppe von Patrice Delay und Sean Wood bringt jene Seite der Tanzkunst zu den Menschen, die die Menschen zur Tanzkunst bringt: Lebensfreude. Vor ein paar Jahren entflammte die quirlige Kompanie mit Arbeiten israelischer Choreografen im Rahmen der «Steps»-Tournee die...
Kein Conférencier, keine Witze, keine «Tada-Gesten» («seht her, ich hab’s geschafft»), keine Handlung, nicht mal Nummern – kein Zirkus, nichts von dem, was das Varieté sonst so berechenbar in akrobatische Miniaturen zerlegt. Stattdessen sehen wir: reine Choreografie für ein geschlossenes Ensemble ohne Stars. Tapfere acht plus ein Musiker, alle aus dem australischen...