vorschau
im juli: ohad naharin_________
Es gibt Stücke, die hauen einen immer wieder um. «Minus 16» zum Beispiel, zuletzt beim Ballett der Semperoper in Dresden zu sehen, ist so ein unwiderstehlicher, inzwischen
16 Jahre alter Ranschmeißer. Ohad Naharin, seit 1990 Leiter der Batsheva Dance Company, hat viele solcher Wunderwerke choreografiert – und damit nicht zuletzt einer ganzen Generation von mittlerweile prominenten Nachwuchsleuten – etwa Hofesh Shechter und Sharon Eyal – den Weg bereitet.
Dem Berliner Staatsballett wird er die einzig nennenswerte Uraufführung der kommenden Saison bescheren, davor zeigt er in Israel eine neue Kreation. Zeit für einen Besuch beim Doyen der Szene
im august/september: kritik üben_______
Irmela Kästner, Kollegin und Kritikerin, hat in Hamburg sechs Tänzerpersönlichkeiten die Frage nach ihrer Kritikfähigkeit gestellt – und damit auch die Frage nach der Kritikfähigkeit von Kritikern angestoßen. Was eigentlich berechtigt zu Kritik? Die eigene Glaubwürdigkeit, sowohl die des Tänzers als auch die des Kritikers? Spielt nicht auch das Theater selbst eine Rolle, wenn es sich buchstäblich einen «Erwartungsraum» inszeniert? Wer erfüllt, wer befriedigt, wer bestätigt ...
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Tanz Juni 2015
Rubrik: Vorschau, Seite 80
von tanz-Redaktion
Den Titel von Angélica Liddells Performance, die zuletzt im Frankfurter Mousonturm gastierte, kann man sich nicht merken, den muss man aufschreiben: «Primera carta de San Pablo a los Corintios. Cantata BWV 4, Christ lag in Todesbanden. Oh, Charles!». Es ist der dritte Teil ihres «Auferstehungs-Zyklus». Es geht um Hände. Hände haben mit Oberflächen zu tun und mit...
Ein stämmiger Mann (Wim Opbrouck) betritt missmutig die Bühne. Seine gestreiften Hosen lassen erkennen, dass er Mitglied einer Brass-Band ist. Er schließt einen DVD-Player an, nimmt ein Becken zur Hand und wartet auf seinen Einsatz in Wagners «Lohengrin»-Ouvertüre. Doch schon bald wird ihm langweilig, da die Musik für sein Instrument kaum Arbeit vorsieht. Als die...
Ein Albtraum. Oder was? Als ob er das Kommende ahnte, wälzt sich Josef K., d. h. Flavio Salamanka, auf seinem Lager. Unruhig ist sein Schlaf. Wiederholt bäumt sich sein Körper auf, schlotternd vor Angst, während die Musik von Walter Fähndrich voller Seufzer ist. Noch ist Josef K. allein. Noch weiß er nicht, dass ihn womöglich jemand verleumdet hat. Er ist sich...