Tänzerdynastien

Begabung wird vererbt. Tänzer bilden da keine Ausnahme, wie ein Blick ins Pariser Opernballett zeigt. Dort haben Tanzdynastien Tradition. Ein Beispiel: Noëlla Pontois und ihre Tochter Miteki Kudo

Tanz - Logo

Noëlla Pontois gilt als eine der größten Ballerinen des Jahrhunderts. In den 1960er-Jahren aus dem Nichts zur Étoile und Stammpartnerin von Nurejew und Baryshnikov aufgestiegen, hat sie auch ihre Tochter und Enkeltochter mit dem Ballett-Virus infiziert. Pontois und ihr Gatte, der Tänzer Daïni Kudo, haben – nach den berühmten historischen Dynastien, für die Namen wie Vestris oder Taglioni stehen – eine neue Ära der Familientradition an der Pariser Opéra eingeleitet: Startänzer bringen Startänzer zur Welt.

Wenn es stimmt, dass man Kinder zeugt, um sich selbst weiterleben zu sehen, gilt das für Menschen im Rampenlicht umso mehr. Hinzu kommt: Ballerinen wollen heute auf ein erfülltes Privatleben und die Mutterschaft nicht länger verzichten. Obwohl der medizinische Fortschritt die Rückkehr auf die Bühne nach einer Schwangerschaft erleichtert (tanz 11/13), bleibt ein Restrisiko für die Karriere. Aurélie Dupont brauchte beim ersten Kind ein ganzes Jahr, bis ihr Körper wieder so leicht war wie vor der Schwangerschaft. Mit ihrem Gatten Jérémie Bélingard hat sie zwei Söhne, sechs und drei Jahre alt. Ihre derzeit schwangere Kollegin Dorothée Gilbert berichtete einer Lifestyle-Gazette, am ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz März 2014
Rubrik: traditionen, Seite 50
von Thomas Hahn

Vergriffen
Weitere Beiträge
Tanztermine in Deutschland und Europa

_____deutschland

On tour

«Dance Dialogues Africa», Festival Tour Germany 2014 (siehe Highlights): Düsseldorf, tanzhaus nrw, 21. März – 5. April; Dresden, Hellerau, 21.–29. März; Münster, Theater im Pumpenhaus, 22. März – 12. April; Bielefeld, Dansart Theater, 29. März – 2. April; Hamburg, Kampnagel, 2.–12. April
dance-dialogues-africa.org

Hubbard Street 2, das...

Lüneburg: «Kaspar Hauser»

Grelles Licht und dunkle Schatten fallen auf sein Gesicht. Kaspar blinzelt, streckt abwehrend die Arme aus, während er sich schleppend vorwärtstastet. Schon scharen sich Neugierige um ihn, schwirren aufgeregt umeinander, kreisen den Fremdling ein, packen ihn, heben ihn hoch. Drei Männer als Vorhut des Mobs. Ihr beschwingtes Trio gibt sogleich Dynamik und Tempo vor...

Marco Goecke

Wie sind Sie überhaupt zum Zeichnen gekommen. War das wichtig für Sie?

Sehr. Schon als Kind. Lange vor dem Tanzen war das Zeichnen mein nächstliegendes Ausdrucksmittel. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich als Kind, als Jugendlicher nachts angefangen habe zu zeichnen und darüber die Zeit völlig vergessen habe – so, dass ich es am nächsten Morgen gar nicht...