sprunghaft
Chicago. Eine Kreuzung irgendwo in der Stadt am Michigan-See. Angela Dice Nguyen und Demetrius McClendon entweichen dem Passantenstrom. Die zwei Tänzer der Kompanie DanceWorks Chicago scheinen um Längen schneller zu sein als alle anderen Fußgänger. Und sie überragen die Masse. Genau das ist die Botschaft: Tänzer sind schneller und überragender. Der Körper, der sich im Sprung heraushebt, gehört zur US-Tanz-Ikonografie, seitdem die Fotografin Lois Greenfield gefühlt sämtliche amerikanischen Tänzer als in der Luft schwebende Skulpturen porträtiert.
Ziemlich exakt seit 1980 gilt ihr Mittel – die in Kurzzeitbelichtung erzeugte Pose ohne jede Bodenhaftung – als Beweis tänzerischer Könnerschaft. Wer den Boden unter den Füßen verliert, tritt ein in die Sphäre der Eleganz.
Wie anders ist das Tänzerbild in Europa. Springen ist nicht tanzen. Springen erinnert ans Mittelalter, an die Echternacher Springprozession, an die tanzwütige Krankheit Choreomania, die schreckliche Springwut: uncool, unkontrolliert. Selbst auf der klassischen Bühne zählt das Sprunghafte eher zum Aufmerksamkeit heischenden Akrobaten-Auftritt. Von derlei historischen Assoziationen ist die Neue Welt völlig frei. So frei, ...
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Tanz März 2013
Rubrik: bewegung, Seite 4
von Arnd Wesemann
Sie gelten als Pionier in Sachen Autorenindustriefilm, und einige Ihrer beispielhaften Arbeiten sind vom 7. bis zum 31. März im Berliner Zeughauskino zu sehen. In dieser bisher größten Werkschau werden auch Ballett- und Musikfilme von Ihnen gezeigt, die seinerzeit als ausgesprochen progressiv galten. Wie kommt jemand, der eigentlich Schauspieler werden wollte, zum...
Farbige Trikots sind professionellen Tänzern vorbehalten: Einmal Mitglied in einer Kompanie, ist die Pflicht zum Einheitslook der Elevenzeit passé. So kann die tägliche Trainingskleidung zum Lieblingsteil werden und den individuellen Stil unterstreichen.
Wer sich ein Trikot aus der Kollektion von Yumiko Dancewear bestellen möchte, hat mitunter die Qual der Wahl:...
workshops
Aachen: «Warm-Up und Repertoire» mit Gotra, Joost Vrouenraets, für Teilnehmende mit Vorkenntnissen und Fortgeschrittene, 10. März, mit dem Phoenix Dance Theatre, für Fortgeschrittene, 16. März
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Berlin: «Weight in a void» mit Dewey Dell, 11.–14. und 18.–21. März.
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