Sommernachtstango
Meistens tanzen sie hinter verschlossenen Türen, auf glatten Parkettböden: Tangotänzerinnen in eleganten Kleidern, Tangotänzer in feinen Hemden. Der Sommer öffnet ihnen andere Räume, in München oder anderswo. Melancholische Tangomusik schallt aus Lautsprechern über öffentliche Plätze. Die Kleidung ist leger. «Open Street Milongas» heißen die Tango-Stunden, die zusehends in Mode kommen und ein Stück der lebendigen Straßenatmosphäre Argentiniens nach Deutschland bringen.
Es scheint, als mache das Tanzen unter freiem Himmel die Menschen offener – sowohl Tänzer als auch Zuschauer.
Ein Paar hat sich zum Picknick auf der Treppe niedergelassen, genießt Brot, Trauben und Wein. Jugendliche albern herum, mischen sich manchmal unter die Tango-Tänzer. «Herrlichster Raum inmitten antiker Gebäude, hohe Säulen, glatter polierter Muschelkalk-Boden, Sonnenuntergang, Blick auf einen weiten magischen Platz», so kündigt Levent Göksu seine Veranstaltung «Freiluft-Tango» in München an. An jedem regenfreien Sommerabend treffen sich Tango-Tänzer und Interessierte ab sieben Uhr auf dem Königsplatz, vor der Kulisse der Museumsarkaden. Neugierige stehen am Rand, machen Fotos oder schauen zu. «Wir sind eine ...
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Am besten betritt man den Dark Room einzeln. Obwohl, so dunkel ist es in dem Raum dann doch nicht, den der Choreograf Jiří Kylián mit seinen Fotos bestückt. Auch ist man nicht ganz allein. In einer Ecke scheint jemand, auf einem Stuhl sitzend, auf all die Objekte aufzupassen, die sich vom Besucher greifen lassen. Beim Nähertreten meint man Sabine Kupferberg zu...
Sie ist eine dunkel-glühende Schönheit, die jederzeit in ansteckendes Lachen ausbrechen kann; er ein Mann von ästhetischem Körperbau, spirituell angehaucht und mit verspieltem Lächeln. Beide bilden sie seit ihrer gemeinsamen Lehrzeit an der Temple University von Philadelphia während der 1980er-Jahre ein Paar: die Kulturhistorikerin, Choreografin und Performerin...
Der Blick ins Programmheft löst Beklommenheit aus: Tschaikowsky, Alfred Schnittke und Cat Stevens, Soft-Song-Ikone der 1970er-Jahre, sollen die musikalische Rahmung besorgen? Reichlich dissonante Mischung, die nichts Gutes ahnen lässt für die Aufführung, die gleich in Hamburgs Staatsoper anrollen wird. Drei Stunden später ist man bekehrt, und damit keineswegs...