robert robinson
Das passiert viel zu selten: dass sich ein Balletttänzer wie Robert Robinson raus aus dem geschützten Raum der Staatstheater wagt. Der Brite tanzt erst die zweite Saison in der Gruppe des Stuttgarter Balletts. Und doch fühlt es sich an, als sei der schlaksige Kerl schon viel länger in town. Das liegt daran, dass der 21-Jährige häufig auf der Bühne zu sehen ist; sogar die Hauptrolle in «Krabat» hat er schon getanzt. Und immer spürt man, dass er dem Publikum etwas mitgeben will. «Es wäre furchtbar, wenn jemand nach Hause geht und vergisst, was er gesehen hat», sagt Robert Robinson.
Vor allem aber ist er ein Neugieriger, einer, der ausprobieren will – sich, seine Kunst, ihre Dialogfähigkeit mit der Gegenwart, mit anderen Künsten. Dieser Neugierde war auch «SLAM» zu verdanken, ein Zusammenspiel mit Lichtkünstlern und Architekten, für das sich Robert Robinson mit einem Stuttgarter Kollegen, dem Choreografen Louis Stiens, in die Off-Szene wagte. In einem ehemaligen Blumengeschäft, das eine Initiative zum Kunst-Projektraum umwandelte, wollten die beiden Freunde, die gemeinsam die John-Cranko-Schule absolvierten, wissen, wie es sich anfühlt, mal nicht den Apparat und die Sicherheit des ...
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Tanz Jahrbuch 2014
Rubrik: die hoffnungsträger, Seite 166
von Andrea Kachelrieß
Welche Wünsche hat man an den Tanz, und wer ist geeignet, diese zu erfüllen? Was suchen wir allabendlich auf der Bühne? Ein Stück von der Freiheit, eine wirklich gute Idee, ein Bild für den nächsten nächtlichen Albtraum? Und wer kann gar die Fahne der Hoffnung tragen – oder ist es eine Fackel? Wenn jemand für die Hoffnung einstehen kann, dann wohl das...
Welche Tänzerin wünscht sich nicht, in einer großen berühmten Kompanie zu tanzen? Die Crux an der Sache ist: Zwar bestätigt die Aufnahme die Erstklassigkeit, nur wie schafft man es anschließend, nicht in der Masse unterzugehen? Die Koreanerin Yun-Su Park hat das Glück, in John Neumeiers Hamburg Ballett zu tanzen. 1989 in Seoul geboren, schloss sie 2007 ihre...
Bis heute lebt das Stuttgarter Ballett von John Crankos wenigen Werken. Wohl entsteht hier ständig Neues, aber die berühmten Handlungsballette – von «Romeo und Julia» (1962) über «Onegin» (1965) bis «Der Widerspenstigen Zähmung» (1969) – sind seit dem Tod des Choreografen im Jahr 1973 der finanziell stets einträgliche Grundstock der Kompanie und auch der Grund,...