Foto: Diego Agullo

Reims: «The Eternal return»

Clément Layes «The Eternal return»

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Clément Layes hat Tanz studiert, dazu Philosophie, und eine Zirkusschule hat er auch besucht (tanz 4/16). Natürlich kombiniert so einer das Virtuose mit dem Konzeptuellen, damit etwas spielerisch Neues entsteht. Deshalb füllen sich die Sophiensäle in Berlin bis auf den letzten Platz, obwohl der Titel seiner jüngsten Premiere deutlich warnt vor der ewigen Wiederkehr des Gleichen.

Nietzsche notierte in seiner «Fröhlichen Wissenschaft»: «Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch einmal und noch unzählige Male leben müssen, und es wird nichts Neues daran sein.» Nur «die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht – und du mit ihr, Stäubchen vom Staube!»

Dass der Mensch sich nicht ändert, lässt ahnen, dass so einer nicht tanzt. Das Leben ist ein mechanisches Ballett. Das geht so: Auf der Bühne stehen eine kleine Hütte, ein Tisch, zwei Stühle, ein Bett und eine Kiste. Eine ältere Dame tritt ein, legt sich aufs Bett, steht wieder auf und sagt dem Fenster «Morgen». Es kommt dazu: Ein Mann im Tennisdress wirft den Schlüssel auf den Tisch, lacht und schaut auf die Uhr. Eine ältere Dame also, ein Mann im Tennisdress, dazu stößt eine junge Frau. Sie bringt ...

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Tanz Februar 2018
Rubrik: Kalender und Kritik, Seite 47
von Arnd Wesemann

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