
Jeffrey Schoenaers, Ana Štefanec und Luke Thomas Dunne; Foto: Andrej Lamut
Pursuit of Happiness
In jeder ordentlichen Bar gibt es eine Barre. Sie sieht aus wie im Ballettsaal: eine an der Theke befestigte Querstange. Barre und Bar, die eine hat tatsächlich mit der anderen zu tun. Die Bar ist die Stütze für Trinker, von ihnen gern auch als Stützpunkt bezeichnet. Ebenso stützt die Barre den Tänzer. Und so sieht man auf dieser Bühne eine Bar im Western-Saloon samt Stange davor, jene Barre, an der Trinker die Haltung verlieren und Tänzer sie gewinnen.
Genau darum geht es in diesem detailversessen aufgebauten Filmset samt gut polierter Theke, auf der zunächst das Whisky-Glas schwungvoll Fahrt aufnimmt und vier, fünf Meter weit wie ein Eisstock zur Hand der Trinker rast. Präzision und Slapstick sind ein souveränes Paar, sobald der an der Theke lehnende, tüchtig trinkende Tänzer-Cowboy oder das darauf abgestellte Paar Westernstiefel der Schlittenfahrt des Whisky-Glases so knapp wie möglich ausweichen. Das Ensemble, sechs Damen und Herren der slowenischen EnKnapGroup, trägt dazu das Cowboy-Outfit genauso stolz wie die aufgemalten Zahnlücken, passend zur wiederkehrenden, hübsch realistisch choreografierten Saloon-Schlägerei. Die Zahnlücken sind auch beim Square Dance zu bewundern, ...
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Tanz Februar 2018
Rubrik: Produktionen, Seite 14
von Arnd Wesemann
Dies ist ein sinnliches Skandalstück für sechs Damen, die statt Kleidern einfach nur Tattoo tragen und noch etwas weiter gehen, als es William Forsythe 1983 tat. Damals hat der Choreograf in «France/Dance» George Balanchines «Apollon musagète» zerlegt, jenen berühmten Halbstünder, der 1928 für die Ballets russes entstand und als Geburtsstunde der Neoklassik gilt....
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