Alexander Kerbst, Ensemble; Foto: Sabine Haymann
Pforzheim: «Falco - The Spirit never dies»
Ist es Ranschmeißerei, wenn ein Stadttheater mitspielt bei all den tourenden Tanzshows, bei «Ballet Revolución» oder «Night of the Dance»? Wenn es die «Let’s Dance»-Zuschauer von RTL mit einem konkurrenzfähigen Angebot aus ihren Fernsehsesseln ins Theater lockt? In Pforzheim kriegt sich das Publikum tatsächlich kaum mehr ein nach diesem mit «Ballett-Musical» untertitelten Abend, in dem die Australierin Amy Share-Kissiov die kleine Ballettkompanie einen Abend lang durch eine erstaunlich vielseitige Mischung aus Jazz Dance, Ballett und Showtanz jagt, ihre Tänzer ganz hervorragend a
ussehen lässt und dabei auf mehreren Ebenen die dunkle Lebensgeschichte des österreichischen Popsängers Falco erzählt.
Sven Grützmacher, damals noch Tanzdirektor in Trier, hatte das Stück 2013 in Auftrag gegeben, für seinen langjährigen Tänzer David Scher-zer war die Hauptrolle der umjubelte Bühnenabschied. In Pforzheim wird der wahrhaft tanzintensive Abend von Popmusiker Frank Nimsgern und seiner Band nun sogar live begleitet. Die Hits wie «Rock me Amadeus» oder «Out of the Dark» singt Alexander Kerbst und trifft den exaltierten Schmäh des vor 20 Jahren gestorbenen Originals in Haltung und Ton perfekt. ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Februar 2018
Rubrik: Kalender und Kritik, Seite 42
von Angela Reinhardt
Verletze deine Seele. Schwer. Beleidige sie. Bis aufs Blut. Wie auch immer man den Titel der jüngsten Arbeit der griechischstämmigen Choreografin übersetzen will – in Kat Válasturs Worten handelt es sich um ein Solo für einen «Humanoiden mit sensibler Haut». Diesen setzt sie auf der Bühne aus wie eine gewaltig klaffende Lücke zwischen Mensch und Kunst. Ein einsamer...
Kooperationen von Tanzensembles mit Theaterhäusern, die bislang wenig bis gar keinen Tanz im Angebot hatten, gibt es schon. In einer zweiten Vergaberunde sind nun acht weitere Projekte hinzugekommen, womit der von der Kulturstiftung des Bundes aufgelegte «Tanzland – Fonds für Gastspielkooperationen» nunmehr 21 Institutionen mit freien oder festen Tanzensembles...
Dies ist ein sinnliches Skandalstück für sechs Damen, die statt Kleidern einfach nur Tattoo tragen und noch etwas weiter gehen, als es William Forsythe 1983 tat. Damals hat der Choreograf in «France/Dance» George Balanchines «Apollon musagète» zerlegt, jenen berühmten Halbstünder, der 1928 für die Ballets russes entstand und als Geburtsstunde der Neoklassik gilt....