Parkett International: Russland

Abgesagte Premieren, ein Exodus verdienter Künstler*innen – der russische Tanz hat es schwer im Krieg. Aber der Nachwuchs macht Hoffnung

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Während der geopolitischen Unruhen, die die Spielzeit 2021/2022 überschatteten, hat das russische Ballett seine Überlebensfähigkeit unter Beweis gestellt. In den Reihen der führenden Kompanien des Landes hatte Ende Februar dieses Jahres ein Exodus ausländischer Tänzer*innen eingesetzt: Fast alle aus dem nichtrussischen Ausland stammenden Tänzer*innen verließen das Mariinsky-Theater, und nicht wenige kehrten dem Bolschoi den Rücken – darunter auch, sozusagen die Ausnahme, Starballerina Olga Smirnova, geboren in Sankt Petersburg, jetzt ansässig in Amsterdam.

Doch noch manch anderes geriet im Gefüge des russischen Ballett-Kosmos in Bewegung: An beiden großen Häusern wurden für das Frühjahr angesetzte Kreationen Alexei Ratmanskys abgesagt. Am Moskauer Stanislawski- und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater trat der 24-jährige Maxim Sevagin als neuer Künstlerischer Leiter die Nachfolge des ehemaligen Pariser Étoile Laurent Hilaire an. Die Leitung einem so jungen Tänzer und Choreografen anzuvertrauen, stellt für die zunehmend zeitgenössisch orientierte Kompanie eine wagemutige, beispiellose Personalentscheidung dar. Sevagin übernimmt eine außergewöhnlich große Verantwortung und bringt ...

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Tanz Jahrbuch 2022
Rubrik: Die Saison 2021/22, Seite 164
von Catherine Pawlick

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