Parkett International: New York City

100 Jahre Cunningham, stilistische Grenzgänge im Ballett, zwei wegweisende Ausstellungen und ein neues Leitungsteam beim New York City Ballet

Tanz - Logo

Merce Cunningham hat das Gesicht des modernen Tanzes nachhaltig verändert. Zwar löste sich seine Company 2011, zwei Jahre nach seinem Tod, auf; der Merce Cunningham Trust dagegen organisierte in diesem Jahr tatkräftig zahlreiche Veranstaltungen zum 100. Geburtstag seines Namenspatrons. Und das im internationalen Maßstab: Kompanien in den USA, Kuba und Frankreich tanzten Werke von Cunningham, täglich las man in den sozialen Medien verlockende Ankündigungen, und die New Yorker «Anthology Film Archives» zeigten eine Reihe von Filmen mit und rund um den gefeierten Choreografen.

Cunningham 100

Am eigentlichen Stichtag, Cunninghams 100. Geburtstag am 16. April, wurde in drei Metropolen – New York, Los Angeles und London – per Livestream die «Night of 100 Solos» ausgestrahlt. Die Serie startete mit einer packenden Collage aus streng-nüchternen, humorvollen und verrückten Solo-Nummern, vom Jubilar höchstpersönlich dargeboten. Es folgten getanzte Grüße von 25 Performern, die ausdrücklich nicht dem Cunningham-Stall entstammen, mit Soli oder Auszügen aus dem technisch höchst anspruchsvollen Œuvre des Choreografen. Die einzelnen Performer interpretierten die Vorlagen auf individuelle und ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Jahrbuch 2019
Rubrik: Parkett International, Seite 160
von Wendy Perron

Weitere Beiträge
Hoffnungsträger: Michiel Vandevelde

Michiel Vandevelde hat etwas Unheimliches. Geniehaftes. Er schreibt, kuratiert, gründet Formate, choreografiert. Beim Produktionshaus fABULEUS im belgischen Leeuwen, das Kinder und Jugendliche mit professionellen Theatermachern zusammenbringt, erlebte er sein coming of age. Bei P.A.R.T.S. hat er studiert, in Magazinen und auf Festivals dekliniert er Diskurse. Bis...

Hoffnungsträger: Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi

Ihre jüngste Arbeit «Harleking» ist ein endloser Kreislauf, bestückt mit sehr präzisen Gesten und Einfällen, die mal sitzend, mal stehend sich zueinander fügen und den Zuschauer erst fragend und dann staunend zurücklassen. Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi, gebürtige Römer beide, nutzen die Kraft des Minimalismus bei gleichzeitig barockem Überfluss der...

Anne Teresa de Keersmaeker: «Die sechs Brandenburgischen Konzerte»

Anne Teresa De Keersmaeker, Sie haben unlängst in einem Vortrag am Pariser Collège de France Erstaunliches über ihr Verhältnis zur Musik preisgegeben. Sie sagten: «Die Musik war mein erster Partner, ja sogar mein erster Meister.» Ferner betonten Sie, dass Sie nicht nur in einen Dialog mit der Musik treten, «da es sich schließlich um eine Liebesgeschichte handelt»....