Kompanie des Jahres: Stuttgarter Ballett
Im siebten Jahr von Tamas Detrichs Intendanz befindet sich das Stuttgarter Ballett mitten in einem Generationenwechsel – Friedemann Vogel, Jason Reilly und die deutlich jüngere Elisa Badenes, die Startänzer von Detrichs Vorgänger Reid Anderson, geben nach wie vor das Level vor, dahinter aber tanzen nicht mehr ganz so viele superbe Ballerinos wie zu Andersons besten Zeiten.
Ein wenig scheint sich die Waage zu den Frauen zu neigen, von der hauseigenen Cranko-Schule kommen immer mehr interessante junge Tänzerinnen, die, wie in Stuttgart üblich, direkt in Uraufführungen oder halbsolistische Rollen geworfen werden.
Nach wie vor liegt die Stärke dieser Kompanie in einer Exzellenz auf allen Ebenen, was in dieser Spielzeit nicht nur in den weißen Akten auffiel, im Schattenakt aus «La Bayadère» und in John Crankos «Schwanensee», sondern auch in modernen Werken wie «Blake Works I» von William Forsythe. In der Klassik zauberte die neue Ballettmeisterin Liz Toohey, die von Australien nach Stuttgart kam, mit dem Corps de ballet perfekte Linien und Bewegungen aus einem einzigen Atem, man fühlte sich tatsächlich an die Perfektion der ewigen Vorbilder aus Russland erinnert. Gerade im vierten, im ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Jahrbuch 2024
Rubrik: The winners are, Seite 134
von Angela Reinhardt
Mackenzie Brown
In drei Jahren zur Ersten Solistin: Bei manchen Tänzer*innen weiß man einfach von Anfang an, wohin sie ihre Karriere führen wird. Die junge Amerikanerin bestätigt sämtliche Hoffnungen, die man an der Akademie in Monte-Carlo oder beim «Prix de Lausanne» in sie gesetzt hatte. Nach ihrer Technik fragt schon keiner mehr beim Stuttgarter Ballett, denn...
Das Opera Ballet Vlaanderen hat die internen Hierarchien abgeschafft. In den Programmheften stehen unter den Fotos der Tänzerinnen und Tänzer keine Ränge mehr. Alle sind jetzt sozusagen Principals, oder alle sind Mitglieder des Corps de ballet – je nachdem, wie man es betrachten möchte. Was eher ins Auge sticht, ist die Diversität des Programms selbst: Die Kompanie...
«Machen = Machtlos» heißt die letzte Choreografie, die Gerhard Bohner am Staatstheater Darmstadt realisiert hat. Bohner hatte sich geweigert, vor dem Ende seiner Zeit als Leiter des Tanztheaters ein weiteres Stück herauszubringen. Was zu einer fristlosen Kündigung führte – mit der Aussicht auf Rücknahme, wenn er innerhalb von vier Wochen ein neues Stück machen...