Kollisionskurs
Inzwischen kennt ihn das Tanzpublikum rund um den Globus. Wer eine seiner Kreationen sieht, ob mit seinem 2005 in Barcelona gegründeten Ensemble La Veronal oder einer anderen großen, internationalen Kompanie, bekommt es mit hyperrealistischen, visionären Szenen zu tun, die tief in der Welt unserer Wirklichkeit verwurzelt sind. Marcos Morau, der ewig jungenhafte 42-jährige Tanzschöpfer aus Valencia und «Choreograf des Jahres 2023» dieser Zeitschrift (tanz jb/23), besitzt eine erstaunliche Fantasie und überrascht mit jedem seiner Projekte aufs Neue.
Sein eklektischer Hintergrund, die Kombination aus Choreografie-Ausbildung und künstlerischer Praxis in Bühnenbildnerei, Fotografie, Film und Zeichnen bringt Werke hervor, die, von bizarren Transpositionen gekennzeichnet, stets von der Bewegung als treibender Kraft befeuert und getragen werden. Moraus Visionen sind mal apokalyptisch, mal greifen sie auf die Ahnen zurück – exzentrische Figuren, deren kantige, sprunghaft-zerrissene Bewegungen Spiegelbild einer unbeständig flackernden Realität sind: Sie versuchen, auf der Bühne Orientierung zu finden, umstellt von Objekten, die unvermittelt in Aktion treten, sodass sich jedes Mal ein ...
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Tanz Februar 2024
Rubrik: Produktion, Seite 4
von Maria Luisa Buzzi
Koryphäen zu besingen, ist eine Herausforderung an die Kunst, nicht den Überblick zu verlieren. Was steht im Vordergrund, was im Schatten eines Lebens, das im Kollektiv eines der ersten Kibbuze begann und sich seit der Gründung Israels in kriegerischen Konflikten raumgreifend entfaltete? Noa Eshkol war vieles: Tänzerin, Choreografin, Pianistin, Künstlerin. Doch als...
Noch bis Ende Februar läuft das Projekt «Tanz ist für alle da» von Mateusz Bogdanowicz in Essen. Der Tänzer des Folkwang Tanzstudios (FTS) «möchte den Tanz zu den Menschen bringen». Dafür lädt er Performer*innen aus verschiedenen Ländern ein, in Workshops mit lokalen Gruppen zu arbeiten, die normalerweise nichts mit Tanz zu tun haben. Zurzeit sind das der Spanische...
Von bedeutsam über wohltuend bis am Thema vorbei – «Serenaden» an der Opéra du Rhin in Straßburg lässt wenig offen. Es geht um die Auseinandersetzung internationaler Choreografen unserer Zeit mit George Balanchine. Bruno Bouché, Direktor und Chefchoreograf der Kompanie, hatte die japanisch-britische Tänzerin und Choreografin Brett Fukuda sowie den...