Jenseits

Die Tänzer sind animiert, dreidimensional und tanzen auf zwei großen Leinwänden. Der Pariser Künstler Pierre Giner nennt seinen Asia-Import «idance» und hat damit in Paris die ehrwürdige Galerie Royale in Technoland verwandelt

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Das Personal ist animiert, dreidimensional und tanzt auf zwei großen Leinwänden. Trotzdem sehen die Tänze klasse aus, was daran liegt, dass man durch ein Verfahren namens Movement Capturing die Bewegungen echter Tänzer auf diese entzückend sprunghafen Models übersetzt hat. Hergestellt in Korea, nennt der Pariser Künstler Pierre Giner seinen Asia-Import IDANCE und hat damit im Rahmen der Nuit Blanche in Paris zwischen Opéra und Concorde die ehrwürdige Galerie Royale in Technoland verwandelt.

Reichlich Beats per minutes aus den Boxentürmen stammen von Poptronics. Das Publikum kommt aber vor allem, weil die virtuellen Tänzer von den Stars der Couture-Szene «bekleidet» wurden: Issey Miyake, Christian Lacroix, Anne Valérie Hash, Christian Wijnants. Für so viel Prominenz ziehen sich diese Models nicht nur im Nu aus und um. Sie bewegen sich auch, je virtueller, desto schneller. Einziger Wermutstropfen: Die Mode bleibt merkwürdig immateriell im entfachten Sturm der Farben und Formen.

 

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Tanz März 2008
Rubrik: Jenseits, Seite 74
von Thomas Hahn

Vergriffen
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