In Scherben
Eric Gauthier hat’s drauf. Egal, mit wem man spricht. Egal, wer von ihm erzählt. Egal, wo er gerade auftritt … im Fernsehen, vor Theater-Publikum, bei einer Diskussion. Man wird es nicht erleben, dass dem Kanadier und Wahl-Stuttgarter die Worte ausgehen. Weil er sich im Zweifelsfall mit seinem zauberhaften Denglisch immer in die nächste Runde rettet: «Tell me – wie heißt das?» Und so hat er auch sein am Stuttgarter Theaterhaus ansässiges Ensemble inzwischen auf eine Größe gebracht, der sich die Politik verpflichtet fühlt.
Man kann Gauthier Dance nicht mehr übersehen, nicht mehr wegdenken, nicht mehr ignorieren. Was Wunder, dass zur jüngsten Premiere «Elements» die Reihe 1 mit allerlei Honoratior*innen, Politiker*innen, Stiftungsvorständen bestückt war. Not bad, really. Seit Jahresanfang kriegt die Kompanie mehr Geld, und das hat sie auch verdient. Den anreisenden Choreograf*innen freilich kann sie keine Honorare ausschütten, wie sie andernorts geboten werden. Und trotzdem landen konstant Vertreter*innen des High-End-Tanzmarktes im Theaterhaus auf dem Stuttgarter Pragsattel an – weil Gauthier schlicht ein begnadeter Netzwerker ist. Dieses Mal mit von der Partie: Sharon Eyal, Andonis ...
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Tanz Mai 2024
Rubrik: Produktionen, Seite 9
von Dorion Weickmann
Tübingen
SUZANNE DELLAL CENTRE ON TOUR «1|2|3 // SOLO|DUO|TRIO»
Die Batsheva Dance Company musste ihre Deutschland-Tournee nach dem Terror vom 7. Oktober zunächst absagen, dafür kam im März spontan eine kleine Gruppe aufstrebender Jungchoreografen des Suzanne Dellal Centres aus Tel Aviv und gastierte in sechs süddeutschen Theatern. Die spürbare Verunsicherung ihrer...
The visual and narrative invention, lively characters, and high theatrical moments of often hilariously melodramatic payoff are all there once more. Crystal Pite’s latest collaboration with Jonathon Young, Assembly Hall, which premiered on October 26 at the Vancouver Playhouse, races through 90 non-stop minutes with the page-turning propulsion of a good whodunnit....
Ein Blick zurück kann einem manchmal die Augen öffnen. Denn wie schnell geht etwas in der Erinnerung verloren. Wie leicht wird etwas hinzugedichtet. Längst lehrt uns die Wissenschaft, der Erinnerung zu misstrauen. Verlässlicher ist, was man vor 30 Jahren nur gedruckt nach Hause tragen konnte. Ein Magazin beispielsweise, das sich 1994 noch etwas umständlich «ballett...