In der Fremde

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine sind auch Tänzer*innen nach Deutschland geflüchtet. Was sie bewegt, schildert Polina Bulat

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Ende des Monats jährt sich der Tag, an dem Russland seinen Nachbarn überfiel und eine Fluchtwelle auslöste. Seit November 2022 sind mehr als eine Million Flüchtlinge in Deutschland registriert – darunter natürlich auch Tanzkünstler*innen. Die Non-Profit-Organisation Praetorian Art & Health Consulting hat von Anfang an Hilfe und Unterstützung für geflüchtete Tänzer*innen angeboten (tanz 4/22). Sie hat versucht, Arbeitsplätze, Trainings- und Wohnmöglichkeiten zu organisieren.

Tänzer*innen aus der Ukraine sind in deutschen Kompanien untergekommen, etwa in Berlin und Dortmund. Wie ist ihre Lage? Wir haben Ende 2022 ukrainische Tänzer*innen aus der Datenbank von Praetorian Art & Health befragt und die Auskünfte von 17 Befragten für den vorliegenden Text verarbeitet.

Zuerst zum Prozedere: Um eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu erhalten, brauchen die Ukrainer*innen zunächst einmal eine Adresse, unter der sie gemeldet sind. Sie können sich in der Wohnung von Freund*innen, Verwandten oder Bekannten anmelden oder sich an einen Dienst wenden, der Sozialwohnungen anbietet. Die Zuweisung von Wohnraum bedeutet allerdings oft eine Zwangsverteilung über das Land, den Verweis auf eine Stadt ...

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Tanz Februar 2023
Rubrik: Ukraine, Seite 58
von Polina Bulat

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