Im Tanzpalast
An Hellerau kommt keiner vorbei. «Stop» signalisiert das neue Logo, die Silhouette des Festspielhauses in ein großes H eingebettet. H wie Hellerau eben, wie Haltestelle, wie Hoffnung. Glaubt Dieter Jaenicke – und wünscht sich, dass man in zwei Jahren beim H nicht mehr an Straßenbahn, sondern unwillkürlich ans Europäische Zentrum der Künste Dresden denkt, das dort seit fünf Jahren beheimatet ist.
«Hellerau leuchtet» tatsächlich, seitdem der neue Direktor Anfang des Jahres mit großem Enthusiasmus sein Amt antrat.
Das Haus wird in der Nacht entsprechend angestrahlt. Schon vor zwei Jahren erschien dazu im Verlag der Kunst Dresden unter dem Titel «Hellerau leuchtete» ein Lesebuch, noch in Vergangenheitsform. Ehrhardt Heinold und Günther Großer beschwören in Zeitzeugenberichten und Erinnerungen die «goldenen Jahre» einer Gartenstadt, die 1909 der Tischler und Möbelfabrikant Karl Schmidt gründete: kein Wolkenku-ckucksheim, sondern eine pädagogische Provinz, in der nach dem Willen der Initiatoren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Utopie gewagt wurde. «Ein damals neuartiges Experiment», findet der deutsch-britische Schriftsteller Peter de Mendelssohn in seinem Essayband «Unterwegs mit ...
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