Gratwanderung
Auf Kampnagel in Hamburg hat er eine Art zweites Zuhause auf Zeit gefunden: Der Choreograf Sina Saberi, aufgewachsen in Iran, engagiert sich für Zeitgenössischen Tanz, der in seiner Heimat buchstäblich ein Schattendasein führt – politisch nicht wohlgelitten. Saberis Arbeiten wurden auf internationalen Festivals von Beirut über Hellerau bis Paris gezeigt. Sein jüngstes Werk «Basis for Being» lädt das Publikum zu einer Zeitreise ein: 1991, eine House Party in Teheran mit außergewöhnlichen Gästen.
Das feinstoffliche Stück hat Saberi als Residenzkünstler von K3 – Zentrum für Choreographie auf Kampnagel entwickelt und im Mai uraufgeführt. Ein Grund mehr, sich dort mit ihm zu treffen.
Sie wurden 1988 in Teheran geboren und sind in den 1990er- und 2000er-Jahren in Iran aufgewachsen. Wann und wie sind Sie zum Tanz gekommen?
Ich habe die Darstellenden Künste für mich relativ spät, erst 2013 entdeckt. Vorher habe ich als Lehrer und 2012 auch für die UN gearbeitet. Aber ich war so frustriert von diesem Bürojob und auch vom Ethos bei der UN, dass ich anfing, Performance-Kurse zu besuchen. Natürlich erfuhr ich dabei aber nie, dass es unter den Darstellenden Künsten auch etwas gibt, das sich ...
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Tanz Jahrbuch 2024
Rubrik: Macht, Seite 62
von
Das Opera Ballet Vlaanderen hat die internen Hierarchien abgeschafft. In den Programmheften stehen unter den Fotos der Tänzerinnen und Tänzer keine Ränge mehr. Alle sind jetzt sozusagen Principals, oder alle sind Mitglieder des Corps de ballet – je nachdem, wie man es betrachten möchte. Was eher ins Auge sticht, ist die Diversität des Programms selbst: Die Kompanie...
«ARTE Mediathek – viel mehr als TV», so bewirbt der deutsch-französische Kanal seine Plattform im Netz, und das ist nicht übertrieben. Denn wer die Rubrik «ARTE Concert» anklickt, kann sich viel Tanz anschauen, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen. In Lyon dabei sein, wo Marcos Morau Tschaikowskys «Dornröschen» inszeniert hat. Oder in Genf, wo Sidi Larbi Cherkaoui...
Dagmar Birke, Sie sind Coach und werden gerufen, wenn Systeme entgleisen, Konflikte sich nicht mehr unter den Tisch kehren lassen. Was ist bis dahin passiert?
Meistens werde ich sehr spät kontaktiert, denn egal ob im Theater oder in der Industrie – es gibt immer sehr viele Strategien, die wir in Anschlag bringen, die wir kennen und das geht bis zu «…war da was?»...
