From Body to Code

Analívia Cordeiros Werke im Karlsruher ZKM

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Vom Körper zur Mathematik, zur Computerprogrammierung – und doch zeigt «From Body to Code», die erste umfangreiche Ausstellung in Europa über Analívia Cordeiros Kunst und Forschung, dass nach dem Code wieder der Body kommt, das Individuum in Bewegung. Und danach taucht ein weiterer Mensch auf, der den Body anschaut: auf einer Leinwand, einem Bildschirm. Dafür, dass die Brasilianerin die Digitaltechniken ihrer Zeit – zu sehen in Karlsruhe: Werke von 1973 bis 2022 – herausforderte, wirkt die von Claudia Giannetti kuratierte Ausstellung recht konventionell.

Erläuterungen an Wänden, Schildchen neben Exponaten, gerahmte Bilder und Textoriginale in Vitrinen. Papier mit getippten Sätzen, Zeichnungen, Strichmännchen, Skulpturen hinter Glas, Filmscreenings, dazu die Einladung, selbst zu tanzen – auch mit neuartigem Motion-Capture-System.

In «M 3x3», Digitalversion eines Umatic-Videos von 1973, wenden sich zwei Gesichter zueinander, voneinander weg, wieder zurück, sie lächeln. Neun Tänzerinnen winkeln die Becken, mit gestreckt gehobenen Beinen oder Armen, im Stehen, Sitzen, Liegen. Ein Metronom taktet. Sie geraten voreinander, treiben auseinander, aus dem Bild heraus und wieder hinein. ...

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Tanz März 2023
Rubrik: Bewegung, Seite 4
von Melanie Suchy

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Nachrichten 3/23

Hannover
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