
«The tremble», Auszug aus «The tremble, the symptom, the swell and the hole together» von Alex Baczynski-Jenkins, zu Gast bei «zürich moves!», das vom 19. bis zum 25. März stattfindet; Foto: Mark Blower
Freie Szene Zürich
Als Kind der 1970er- und 1980er-Jahre kommt man sich in Zürich nicht nur alt vor, wenn der Rücken zwickt beim Aufstehen. Ausgerechnet im Tanz fühlt man sich häufig zurückgeworfen in einen Diskurs, den zu überwinden schon die 68er geglaubt hatten. Da feiern Themen Wiederauferstehung, die ganz ohne Nostalgie an die Zwänge der 1960er-Jahre erinnern: Es geht um sexuelle Befreiungsversuche, die Vermarktung des (vorwiegend weiblichen) Körpers oder auch um unseren Raubbau an der Natur.
Wenn sich also Performer und Performerinnen auf Zürichs Bühnen die Kleider vom Leibe reißen, sich in Schweiß, Blut und Sperma wälzen, Geld fressen oder sich in den kalten Stadtfluss Limmat stürzen, entweicht den älteren Semestern im Publikum mitunter ein erstauntes Gähnen: Hatten wir das nicht alles schon mal?
Natürlich ist das Hochmut und, ja, es ist schlicht falsch. Der Tanz ist heute ebenso wie früher ein Spiegel der Gesellschaft und kann schließlich nichts dafür, wenn diese sich in bedrückendem Maße wieder den überwunden geglaubten Zuständen annähert. Es ist also nur folgerichtig, dass sich auch im Tanz die künstlerische Reaktion der 1970er-Jahre wiederholt. Gleich sind die Verhältnisse trotzdem ...
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Tanz Februar 2018
Rubrik: Freie Szene, Seite 57
von Nina Scheu
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