Die Hände

Sprechende Gesten, erzählende Hände. Ein Interview mit der indischen Tänzerin und Tanzlehrerin Rajyashree Ramesh.

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Wie hat das mit dem Tanz bei Ihnen angefangen? Ich war noch sehr, sehr klein … In unserer Nachbarschaft lebte eine Tanzlehrerin, und ich hab da immer gesessen und zugeguckt. Ich war vielleicht eineinhalb Jahre alt, da hat sie mir die ersten Bewegungen singend auf ihrem Esstisch beigebracht.

Und weil sie gesehen hat, wie ich total begeistert mitgetanzt und -gesungen habe, hat sie mir dann zwei Stücke richtig beigebracht – eins, wie Krishna als Kind Butter stiehlt … Na ja, und dann hat sie meinen Eltern die Empfehlung gegeben, sobald ich das richtige Alter erreicht hätte, sollte ich eine formale Ausbildung bekommen. Die habe ich mit sieben Jahren auch bekommen.

Indischer Tanz – da denkt man zunächst an die getanzten Epen. Aber Sie unterrichten ja seit 25 Jahren hier bei uns nach einem etwas ganzheitlicheren Ansatz, in dem die Erforschung des Körpers und des Körperausdruckes eine hervorragende Rolle spielt. Der indische Tanz oder besser: das indische Tanztheater, das wir Natya nennen, sollte eigentlich alles beinhalten: wissenschaftliches und handwerkliches Können, Bildungsspezifisches, Erzieherisches … Durch die Bewegungen ist das alles da hineingekommen. Und unsere Erzählungen ...

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Tanz August/September 2008
Rubrik: Tänzer in Teilen, Seite 44
von Ottmar Gendera

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