Der Faszinator
Alexander Aulehla, woran forscht die Molekularbiologie?
Als Molekularbiologe oder Entwicklungsbiologe studieren wir, wie wir uns entwickeln. In unserem Fall benutzen wir Fische. Sie sind hervorragend geeignet, weil sie durchsichtig sind. Wir studieren an ihnen Oszillationen, die Schwingungen auf molekularer Ebene. Ich erkläre das gern so: Als wir uns embryonal entwickelt haben, waren wir Menschen kaum mehr als eine Menge Eiweiß-Proteine. Sie schwingen mal viel, mal wenig.
Nicht ganz klar ist: Was ist die Funktion dieser Schwingung? Wieso steigt die Eiweiß-Menge immer wieder an und geht wieder runter, und das alle zwei Stunden? Das passiert nicht nur in einer Zelle, sondern in einem Kollektiv von 20 000 Zellen. Das mit einer Kamera zu beobachten, ist auch visuell ein faszinierendes Ereignis. Man kann zum Beispiel an einem Maus-Embryo erkennen, welche die zukünftigen Wirbel des Körpers sind. In der Mitte schlägt das Herz. Menschen sehen in diesem Zustand auch nicht anders aus. Das, was die Vorläufer der Wirbel sind, wächst durch Schwingungen.
Da klingt gerade eine Menge Begeisterung durch. Woher rührt die?
Was mich triggert, ist pure Neugierde. Ich habe zuerst als Medizinstudent ...
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Tanz Januar 2022
Rubrik: Hinter den Kulissen, Seite 46
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