Der 5. Deutsche Produzentenpreis für Choreografie

Freifahrt durch die Republik: Rodolpho Leoni gewinnt den Produzentenpreis

Tanz - Logo

Der 5. Deutsche Produzentenpreis für Choreografie, dotiert mit 75 000 Euro, geht an den gebürtigen Brasilianer Rodolpho Leoni, 41. Erstmals wurden – nach Jo Fabian, Raimund Hoghe, Rui Horta und VA Wölfl – die Produktionsgelder aufgrund einer Bewerbung vergeben. In den letzten Jahren hinterließ Leoni einen starken Eindruck beim Ballett Nürnberg mit «Garatéia Samburá» und «Petruschka». In Düsseldorf entstanden u. a. «Arteo Sawdust» und «Sarara Tangled».

Seit «The Thread» 2002 konzentriert er sich auf dichter getanzte «Überlagerungen bestehender Bewegungsordnungen» (Preisbegründung), 2003 kamen «Kess Keton» und zuletzt «Baud» heraus. Der in São Paulo ausgebildete Tänzer studierte am Martha-Graham-Center in New York und kam 1988 zu Folkwang nach Essen. Er arbeitete mit Robert Wilson, Anne Teresa De Keersmaeker und Raimund Hoghe, fand mit den eigenen Arbeiten aber nie die volle Aufmerksamkeit der Kritik. Dafür sind seine Auftragsbücher voll. Derzeit fürs Dresdner Schauspiel und St. Gallen unterwegs, wird die Uraufführung des vom Produzentenpreis geförderten Stücks (Arbeitstitel: «Plansprache») im Herbst herauskommen und Station bei den zehn Preispartnern machen. Neben dem tanzhaus nrw ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Februar 2005
Rubrik: Magazin, Seite 16
von Arnd Wesemann

Vergriffen
Weitere Beiträge
The Queen Of Hearts

Ja, das balletttheater München gibt’s noch. Was nicht heißt, dass alles eitel Sonnenschein wäre. Die Finanzknapp­heit bringt Kämpfe mit sich – um Tänzerstellen, um die Zahl von Produktionen und Aufführungen. Der Engländer Taylor wundert sich da ein wenig über die Schwerfälligkeit deutscher Spartenhäuser. Aber noch ist ihm nicht der Finanzminister in Gestalt der...

Die lichtscheue Gattin der Republik

Der Boulevard kreißte und gebar ein Skandälchen. Den alten Rampen-Revoluzzer Kresnik mag’s gefreut haben, dass die einschlägigen Blätter nach seiner gewagten «Hannelore Kohl» empört taten – anders als das Publikum. Wenn Helmut Kohl auch verlauten ließ, Kresnik miss­brauche die künstlerische Freiheit, so kam der Kanzler a. D. doch glimpflich davon. Der notorische...

Das andere Schwarz

Ein Titel, der sich nur mit Sonderzeichen schreiben lässt als ­Beweis für den Willen zum Futurismus. Ja, das Markenzeichen von Système Castafiore sind entrückte, groteske Fantasy-­Welten.  
Ein Ball am Hof, eine Burg. Körper, die reihenweise in den Abgrund stürzen, ein Roboter in Käferform, ein König, der mit einem Schlauch beatmet wird. Sexspiele aufgeblasener...