continu
Choreografen, die sich verändern möchten, haben es schwer. Wenn ein Künstler was Gutes schafft, wollen Publikum und Presse davon immer mehr. Pina Bausch konnte davon ein Liedchen singen, als ihre Stücke immer leichter, beschwingter und tänzerischer wurden. Sasha Waltz konnte dies in der Schweiz nun ebenso. Hier hatte man sie von ihrer «Travelogue»-Serie her in Erinnerung. Ihr letztes Stück in Zürich war 1997 «Allee der Kosmonauten». In Basel sah man 1999 noch ihr «Na Zemlje».
Dann rief sie sich zehn Jahre später zu Beginn ihrer Kollaboration mit dem Zürcher Schauspielhaus mit «Körper» in Erinnerung, das nun seinerseits bereits zehn Jahre alt ist. Logisch ist Sasha Waltz nicht mehr dieselbe. Trotzdem war da und dort zu hören, die Choreografin könne halt am beste: WG- und anderen Menschenknatsch. Dabei ist gerade sie im Lauf ihrer Karriere mehrmals so neue und andere Wege gegangen, dass man – hat man eine Weile kein Stück mehr von ihr gesehen – es ihr nicht ohne Weiteres zuordnen würde.
«Continu», das sie im Schiffbau des Züricher Schauspielhauses zur Uraufführung brachte, ist sehr wohl als Sasha-Waltz-Werk zu erkennen. Auch wenn man zuweilen den Eindruck hat, das ...
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