CD, DVD im März 2017

3d-film: womb

Genf ist berühmt für den Teilchenbeschleuniger CERN und einen Cho-reografen, der sich in Quantenphysik übt: Gilles Jobin (tanz 4/16). Für so einen ist es ein Kinderspiel, auch mal mit handelsüblicher Fortschrittsware umzugehen, mit Virtual Reality in seinem aktuellen Projekt «VR-I» oder mit 3D in seinem 30-minütigen Film «Womb».

Da das Natur-3D der Bühne unter Verlustängsten leidet, weil das Kino mit immersiver Technik den Blick stärker verführen könnte als das Theater, baut Jobin- -das Filmbild kurzerhand wie eine klassische Bühne auf: Schals und Soffitten, die den Zuschauer daran hindern, hinter den Bühnenrahmen in die Seitengassen zu linsen, sind kunterbunt hintereinander gereiht. Die Kamera begleitet die Tänzer Susana Panadés Diaz, Martin Roehrich und Gilles Jobin himself, bis Roehrich allein vor uns auf der Bühnenkante sitzt. Die Landschaft hinter ihm, ein Ölgemälde, macht den Eindruck, als säße er in der Tür eines Helikopters über einer nächtlichen Stadt. Würde der Tänzer fallen, fiele er in die Tiefe – des Bühnenraums, wo sicherer Tanzboden liegt. Tatsächlich fallen er und seine Kollegen aber nach vorn, in den Zuschauerraum hinein, in den Bereich, wo 3D sich ...

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Tanz März 2017
Rubrik: Medien März 2017, Seite 60
von

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