Brian McMaster

Brian McMaster will eine neue Kulturpolitk für Europa

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Brian McMaster leitete das Edinburgh International Festival. Seinem britischen Kultur- und heutigen Arbeitsminister James Prunell schrieb er ein Papier mit der Überschrift: «Supporting Excellence in the Arts». Es besagt: «Schluss mit ausverkauften Sitzreihen!» und Schluss mit der Sozialarbeit der Künstler! Die auch im übrigen Europa gängige Praxis heißt bislang: auf Biegen und Brechen die Theater und Museen mit Masse zu füllen.

Und wenn die Masse nicht freiwillig kommt, gehören Work­shops dazu, die das Publikum pädagogisch einweihen und begleiten, egal woher es kommt: Je niedriger der soziale Stand, desto besser. Kaum ist dieses aus England stammende Verfahren des «Community Work» in Deutschland angekommen, ruft Brian McMaster: «Schluss damit! Wir wollen wieder Qualität sehen!» Er ruft das in einem Moment, da alle Hauptstädte ihre Kulturschaffenden als größte Wachstumsbranche bezeichnen, so lange sie in einem Exzellenzwettbewerb stehen; darum nennt Britannien selbst die Bildung eine «industry». Das sei, sagt Brian McMaster, die Anwendung der Massenindustrie auf die Massenkultur. Der Mann sagt: nichts Neues. Aber er sagt: Immer nur «Nuss­knacker», damit 100 Prozent Auslastung ...

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Tanz März 2008
Rubrik: Celebrities, Seite 22
von Arnd Wesemann

Vergriffen
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