Bergen: Fieldworks «unannounced» on tour
Das in Brüssel ansässige multinationale Performancekollektiv Fieldworks um den Norweger Heine Avdal und die Japanerin Yukiko Shinozaki entwickelt in seiner aktuellen Arbeit «unannounced» eine Erzählung aus den Rahmenbedingungen des Theaters, die der Zuschauer normalerweise bewusst ausblendet. Dabei wirkt der Titel beinahe wie eine Referenz auf das legendäre Ballett «Relâche» von Francis Picabia und Erik Satie.
Zum Auftakt bevölkern die Performer unmerklich das Foyer und verteilen Postkarten mit mal mehr, mal weniger rätselhaften Strichzeichnungen, legen sie auf Tischen aus, lehnen sie an Blumenvasen und auch mal Stuhlbeine. Nach dem Ende der Performance werden die Zuschauer feststellen, dass hier schon der Titel, das Unangekündigte, ironisiert wird. Denn die Zeichnungen zeigen, was passieren wird. Es ist nur noch nicht zu verstehen.
Die Zuschauer werden fast beiläufig in Gruppen aufgeteilt und von je einem Fieldworks-Akteur durch die Gänge hinter der Bühne, durch Garderoben und Materiallager geführt. Mit einem Handprojektor werden Worte auf Wände, Spiegel, Gegenstände und den Boden projiziert, die sich zu Sätzen formen. Ein Text über die wechselseitige Beziehung von dem, was wir ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Im Förderdschungel
K3 war das größte Tanzplan-Projekt überhaupt, wie an allen anderen Standorten musste die Stadt auch hier ihr Scherflein beitragen. So wurden damals die Fördermittel für die freie Szene neu konzipiert und die Hamburger Projektförderung für Tanz und Theater um 100 000 Euro auf 400 000 Euro erhöht. Was erst mal ganz ordentlich klingt. Im Rahmen von...
Es gibt sie überall in Deutschland: Tanzschul-Dynastien. In Köln sind es die TV-bekannten Breuers. In Stuttgart die Burger-Schäfers, deren Gründer noch in Schlemmers «Triadischem Ballett» mitwirkten. In Nürnberg ist Familie Krebs seit 1883 im Tanzschul-Geschäft. In Essen sitzen die Overraths, die vor einem Jahr sozusagen mit einem anderen Clan fusionierten: dank...
In nicht wenigen Staaten dieser Welt sieht es doch so aus: Wenn du dein Wohnzimmer zur unabhängigen Republik erklärst, musst du Barrikaden bauen und die Belagerung durch Scharfschützen einkalkulieren; wenn du dort ein Tonstudio betreibst, aber deine Songs den Herrschern missfallen, wenn du gar eine populäre Protestmusik erfindest – dann endest du als politischer...