bepreist: Ludger Lamers
Ikebana, Bonsai oder Okimono schmücken traditionellerweise die Ausstellungsnische in japanischen Empfangsräumen, die Tokonoma. Mit seinem gleichnamigen, 2007 begonnenen Triptychon knüpfte der Choreograf Ludger Lamers an diese Idee der Schaunische an. Mit dem Duett «Le sceptre et la marotte» und der Sängerin Silvia Teixeira schloss Lamers die Trilogie im vergangenen Jahr in München ab. Dort hat der charismatische Darsteller nun den mit 6000 Euro dotierten Förderpreis Tanz der bayerischen Landeshauptstadt erhalten.
Als markanter Performer, der als Schlagzeuger begann, setzte er seine Kunst der spirituellen Verlangsamung und energetischen Konzentration zuletzt vor allem in den Produktionen von Mia Lawrence, Monica Gomis und Sabine Glenz ein.
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