Ausstellungen tanz 11/24

Tanz - Logo

«SISTA DANSEN» IN STOCKHOLM
Wer Tanz nur als überschäumende Lebensfreude interpretiert, der hat etwas nicht verstanden. Man muss nämlich gar nicht auf die offensichtlichen Beispiele «Giselle» und «Romeo und Julia» blicken, um zu erkennen, dass Tanz auch immer etwas mit dem Tod zu tun hat. Die Ausstellung «Sista Dansen» im Stockholmer Dansmuseet beleuchtet diesen «Todestanz» – der, wenn man den Tod als untrennbar mit dem Leben verknüpft versteht, natürlich ebenfalls eine Lebensfeier ist.

Aufgebaut ist die Schau in vier Kapitel, es geht um Antitanz, Vergänglichkeit, Tod und Auferstehung. Spektakulär ist eine Reliquie, die ganz nahe am katholischen Todesverständnis ist: ein Teil des Schals, der die Tänzerin Isadora Duncan 1927 bei einem Autounfall strangulierte (Foto: Dansmuseet). Dass der Tod auch ein endgültiger Abschluss ist, erkennt man an einem kleinen Detail: Wenn die Ausstellung am 6. Januar endet, verlässt das Dansmuseet auch seine Räume in der Drottninggatan, der «letzte Tanz» («Sista Dansen») ist also wörtlich zu verstehen. www.dansmuseet.se

Berlin, Georg Kolbe Museum, www.georg-kolbe-museum.de
«Ich weiß, daß ich mich verdoppeln kann. Gisèle Vienne und die Puppen der ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz November 2024
Rubrik: Kalender, Seite 44
von

Weitere Beiträge
Abgetaucht

Es läuft gut für Wayne McGregor. Gerade wurde dem Mittfünfziger angetragen, nach vier Jahren als Kurator der «Biennale di Danza» in Venedig zwei weitere Jahre dranzuhängen. Selbstredend sagte er zu. Daheim in London tummelt sich der Liebhaber Künstlicher Intelligenz (KI), getanzter Mikrobiologie und Neurologie im Metaverse. Die von ihm angestoßenen Begegnungen...

Radikal anders

Ungenaue Fragen mag Yvonne Rainer nicht. Als ich sie in einem Interview am 25. August 2000 – sie war beim Berliner Festival «Tanz im August» zu Gast – darauf ansprach, dass eine Ballettchefin ihre choreografische Arbeit damals als «gehen und laufen» bagatellisierte (bitte, wofür dann virtuose Balletttänzer?), korrigierte sie mich. Tänzer-Choreografen, verwurzelt im...

Akram Khan «Gigenis – The Generation of the Earth»

Akram Khan ist zurück auf der Bühne! So lautete die Sensationsmeldung zu «Gigenis». Und Alistair Spalding, der Leiter des Sadler’s Wells, das Khan als Associated Artist führt, war extra zur Uraufführung ins Grand Théâtre von Aix-en-Provence gekommen, um sich anzuschauen, womit sein Schützling aufwarten würde. Er schaute: die Rückkehr von Khan, nicht nur als Tänzer,...