Auf DVD

Uwe Scholz

Tanz - Logo

Dieser «Sacre du printemps» war ein Schock und nicht ohne Weiteres vom Publikum zu verkraften. 2003 choreografierte Uwe Scholz in Leipzig die «Bilder aus dem heidnischen Russland» gleich doppelt: als ein «Ballett in zwei Teilen», das Igor Strawinskys epochale Musik zunächst in einer Version für zwei Klaviere vorstellt, um erst danach die berühmt-berüchtigte Orchesterfassung zu interpretieren. Ein Ballett, das erst in einem solistischen Countdown implodiert, bevor es mit dem gesamten Ensemble alle Vorstellungskraft sprengt.

Strawinskys Komponistenkollege Arthur Honegger sprach nicht umsonst von einer «Atombombe der Musik». Keiner aber hat sich dabei so zum Opfer gemacht wie Scholz, der im «Sacre» selbstzerstörerisch sein eigenes Schicksal aufarbeitet und mit sich und anderen abrechnet: eine Lebensbilanz, die wenig später durch seinen frühen Tod besiegelt wurde. Günter Atteln, dessen ebenso schönes wie sensibles Scholz-Porträt auf der Doppel-DVD zu sehen ist, hat beide Fassungen des «Frühlingsopfers» aufgezeichnet: um ein faszinierendes Werk für die Nachwelt zu erhalten.

«Le sacre du printemps» und «Seelenlandschaften» bei medici arts

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Februar 2010
Rubrik: Medien, Seite 60
von Hartmut Regitz

Vergriffen
Weitere Beiträge
Brüssel: Bel / De Keersmaeker

Sie sind beide über 40 und haben alles längst erreicht: Respekt, fraglose Anerkennung, den Status als Pioniere des Tanzes: Jérôme Bel und Anne Teresa De Keersmaeker, der Franzose und die Belgie­rin, die je für sich das Solo neu erfanden. Nun, in «3Abschied», geht es um Gustav Mahlers «Lied von der
Erde», das De Keersmaeker schon 2007 in «Keeping Still – Part 1»...

Warum wir tanzen

Ratten stehen nicht unbedingt im Ruf, besonders gehorsame Wesen zu sein. Aber setzt man ihnen eine kleine Apparatur auf den Kopf, die ihre Neuronen stimuliert, werden sie so fügsam wie junge Tänzer im Ballettsaal. Senden Wissenschaftler elektronisch einen Befehl aus, erregt dieser ein bestimmtes Hirnareal, und die Ratte läuft nach rechts. Freiwillig, denn für...

Für Profitänzer

Das «Tanzlabor 21» in Frankfurt bietet Profitraining im Künstlerhaus Mousonturm mit Hiekyoung Blanz, 1.–5. Febr., und mit Ioannis Mandafounis 8.–12. und 15.–19. Febr. tanzlabor21.de

Richard Siegal zeigt anhand der CD-Rom «Improvisation Techno­logies» seines Meisters William
Forsythe, wie man sie benutzt und wie er an die Choreografie «Hypothetical Stream»...