Unter Wasser

Perocco: Aquagranda
Venedig | Teatro La Fenice

Opernwelt - Logo

Venedig ist ans Wasser gebunden – auf Gedeih und Verderb. Einst nannte man die Stadt im nordöstlichen Tiefland Italiens die «Königin der Meere». Doch sie wird von der Adria auch immer wieder angegriffen. «Aqua granda» nennen die Einheimischen die tückischen Fluten, die der Scirocco vor allem im Herbst in die Lagune drückt. «Alle Jahre wieder, Anfang November / dasselbe Opfer», heißt es im Libretto zu Luigi Nonos «Intolleranza 1960»: «Ogni anno ai primi di novembre / lo stesso sacrificio».

In der letzten Szene tritt der Po im ländlichen Bezirk Polesine – er liegt etwa 60 Kilometer südlich von Venedig – mit katastrophalen Folgen über die Ufer. Am 4. November 1966, nur fünf Jahre nach der Uraufführung von Nonos Oper im Teatro La Fenice, wurde dieses apokalyptische Bild in Venedig Wirklichkeit: Das Wasser stieg auf eine nie zuvor gemessene Spiegelhöhe von 1,94 Metern über dem Normalstand, beschädigte die meisten Kulturdenkmäler schwer und löschte einige der kleinen Gemeinden fast völlig aus.

Dazu gehörte auch Pellestrina, eine der schmalen Inseln, die die Lagune vor dem offenen Meer schützen. Hier spielt Filippo Peroccos neue Oper «Aquagranda», die jetzt anlässlich des ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Januar 2017
Rubrik: Panorama, Seite 49
von Carlo Vitali

Weitere Beiträge
Spielpläne

ML = Musikalische Leitung
I = Inszenierung
B = Bühnenbild
K = Kostüme
C = Chor
S = Solisten
P = Premiere
AP = A-Premiere
BP = B-Premiere
UA = Uraufführung
WA = Wiederaufnahme

 

Deutschland

Aachen
Tel. 0241/478 42 44+0180/500 34 64
Fax 0241/478 42 01
www.theateraachen.de
– Macbeth: 6.
– Anatevka: 7., 20., 31.
­– Orphée et Eurydice: 8.
– Puccini, Il Trittico: 15....

Stimme der Spätromantik

Mit jedem Werk, das von Walter Braunfels (1882-1954) eingespielt wird, erweitert sich unsere Kenntnis vom Schaffen dieses Komponisten, der 1933 von den Nazis als Halbjude verfemt wurde und nach 1945 wegen seines Stilkonservativismus erneut ins musikpolitische Abseits geriet. Vereinzelte Aufführungen, zuletzt seines epischen Musiktheaters «Jeanne d’Arc» in Köln...

Beziehungsprobleme

Wie kann man das ungeschriebene Gesetz umgehen, nach welchem «Cavalleria rusticana» und «I Pagliacci» unter dem Spitznamen «Cav/Pag» am selben Abend aufgeführt werden? 2012 stellte Nicolas Joel diese Praxis nicht in Frage, als Giancarlo Del Monaco die beiden Einakter an der Bastille Oper verkoppelte. Auch an der Mailänder Scala blieb Stéphane Lissner 2011 der...