Süßes Miteinander
Wieder einmal hat Cecilia Bartoli Archive nach längst vergessenen Kompositionen durchsucht oder durchsuchen lassen. Und wie stets ist dabei hörenswerte Musik zum Vorschein gekommen. Doch im Gegensatz zu den vorangegangenen Alben, die entweder Musik eines einzelnen Komponisten (Gluck, Salieri, Steffani) in den Mittelpunkt rücken oder sich einem musikhistorischen Phänomen wie der «Opera proibita» in Rom oder dem Zeitalter der Kastraten widmen, geht es im neuen Album um eine künstlerische Partnerschaft. Cecilia Bartoli hat sich mit Sol Gabetta zusammengetan.
Die Mitwirkung der argentinischen Cellistin beschränkt sich aber nicht auf wenige Gastauftritte in einzelnen Arien, sondern prägt die Programmgestaltung durchgehend.
Die Schallplattenfirma inszeniert die beiden Musikerinnen als eine Art Schwesternpaar, das sich auf einer durch das umfangreiche Booklet laufenden Fotostrecke in teils neckischen, teils lasziven Posen präsentiert. Mit der Musik des Albums hat dieses allzu offenkundig von Marketingstrategien gelenkte Bildfeuerwerk freilich so wenig zu tun wie der Titel des Albums. «Dolce Duello» weist sogar in eine falsche Richtung, denn nicht um Konfrontation wie bei einem Duell ...
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Opernwelt März 2018
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 20
von Thomas Seedorf
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