Skandale, Stillstand, Aufbruch
Viel Freude kommt nicht auf, wenn man die vergangene Saison der Moskauer Musiktheater Revue passieren lässt. Vor allem deren Flaggschiff, das Bolschoi Theater, machte mehr mit Skandalen als mit spektakulären Aufführungen auf sich aufmerksam. Das Säure-Attentat auf Ballettdirektor Sergei Filin, das der Solotänzer Pavel Dmitritchenko in Auftrag gegeben haben soll, weil seine Lebensgefährtin Angelina Woronzowa nicht die Schwanenkönigin tanzen durfte – offenbar angestiftet von Woronzowas Lehrer Nikolai Ziskaridse.
Die Entlassung Nikolai Ziskaridses, der Unterschriften gegen Intendant Anatoli Iksanow gesammelt hatte. Schließlich der Fall der Primaballerina und Putin-Sympathisantin Swetlana Sacharowa, die sich nicht damit abfinden wollte, dass eine andere (Olga Smirnowa) die Partie der Tatjana in der russischen Erstaufführung von John Crankos «Onegin»-Ballett übernehmen sollte. Insider vermuten, dass der Rauswurf von Bolschoi-Chef Iksanow auch auf ihr Konto geht. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine gekränkte Tänzerin mit guten Verbindungen nach ganz oben es geschafft hätte, einen Intendanten zu entthronen – man denke an die Ballerina Matilda Kschessinskaja, eine Geliebte Nikolais II., ...
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Opernwelt September/Oktober 2013
Rubrik: Magazin, Seite 100
von Alexej Parin
Die handschriftliche Originalpartitur von Verdis «Otello» und eine Druckplatte vom Erstdruck der Partitur seines «Falstaff»: zwei Prunkstücke, die in Berlin noch bis zum
15. September zu bewundern sind (www.enterpriseopera.com). Nachdem Bertelsmann BMG im Jahr 2007 den dreizehn Jahre zuvor erworbenen Verlag Ricordi aus kartellrechtlichen Gründen weiterverkaufen...
Herr Sabadus, wo ist der erste Teil Ihres ursprünglichen Namens Barna-Sabadus geblieben?
Weg ist er. Das Label hat es so gewollt. Die Agentur auch. Barna – so heißt mein Vater, der unter diesem Namen adoptiert worden war. Ich denke: besser der Name kastriert als die Stimme.
Keine Sorge, Ihre Stimme klingt ganz und gar nicht kastriert. Obwohl es heute immer mehr...
Was an Francesco Provenzales neapolitanischer Buffa «La Stellidaura vendicante» («Die sich rächende Stellidaura», 1674) fasziniert, ist neben der punktuell eleganten instrumentalen Umsetzung der nur skizzenhaft notierten Musik (Gesang und Bass in den Vokal-, dreistimmiger Satz ohne Instrumentationsangaben) durch die Academia Montis Regalis der Umstand, dass es ein...