Miau!
Opernstudios sind die Kaderschmieden der großen Häuser. Hier sammeln die Gesangsabsolventen der Hochschulen Praxiserfahrung und erhalten neben der Bühne zusätzlich noch ein Coachingprogramm angeboten. Eine tolle Einstiegsmöglichkeit in den Beruf. Den Anfang der Abschlussproduktion des aktuellen Jahrgangs vom städteübergreifenden Opernstudio NRW macht jedoch Intendant Matthias Schulz: Er muss das Publikum über die widrigen Probenumstände, sprich: die zahlreichen Krankheitsfälle informieren.
Aus der Not wird eine Tugend, denn die kurzfristige Umbesetzung ist in musikalischer Hinsich ein Glücksfall: Tenor Katleho Mokhoabane (aktuell absolviert er in Köln sein Konzertexamen) empfiehlt sich mit Nachdruck als hochbegabter Sänger: präsent, aber dennoch klangschön, beeindruckend in der Gestaltung.
Der Abend ist zweigeteilt: In der ersten Hälfte erklingt Hans Werner Henzes «Das Wundertheater». Humorvolle Musik, sinnlich, illustrierend. Die Handlung: Zwei Theatermacher – Chanfalla und Chirinos – erlauben sich einen Spaß. Dem Nachbardorf wird das titelgebende «Wundertheater» präsentiert. Man gaukelt dem Dorfpublikum vor, nur der könne die imaginären Figuren des Stückes sehen, der in einer ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt 7 2022
Rubrik: Panorama, Seite 54
von Susanne Westenfelder
Ein Wortspiel mit dem französischen Ausdruck für «Rebellin» findet sich auf dem Cover eines neuen Albums der Sopranistin Josefine Göhmann und des Pianisten Mario Häring: «réBelles!». Göhmann kommentiert: «Sich in dieser Welt selbst zu finden und zu definieren, ist unglaublich komplex geworden. Für uns Frauen ist es sehr schwierig, obwohl wir mehr als 100 Jahre...
Fast einhundert Jahre alt ist Zofia Posmysz inzwischen, die 1942 nach Auschwitz, später ins KZ Ravensbrück verschleppt wurde. Anneliese Franz, eine ihrer Wärterinnen, starb dagegen bereits 1956, noch bevor ihr der Prozess gemacht werden konnte. Posmysz konnte das nicht wissen, als sie ihre Erlebnisse 1962 in einer Erzählung verarbeitete. Und doch gehört es zu den...
Johann Wolfgang von Goethe war nicht nur ein von Gott gesandter Dichter, er bekundete seine Souveränität auch im Umgang mit anderen Künsten, zumal der Musik. Beleg ist eine Sentenz, die sich in Goethes Gesprächen mit Eckermann unter dem Datum 11. März 1828 findet: «Denn was ist Genie anders, als jene produktive Kraft, wodurch Taten entstehen, die vor Gott und der...