Hm!
Als das Opernhaus Zürich – lang ist’s her – noch Stadttheater hieß, wurde dort auch die «Silberne Operette» gehegt. Mancher kennt heute noch den Namen des Haustenors, der unbeschreiblich populär gewesen sein muss. Er hieß (oder nannte sich) Max Lichtegg und war Pole. Vielleicht erinnern sich die ganz alten Herrschaften jetzt an ihn. Denn sein polnischer Nachfahre Piotr Beczala, dessen Weltkarriere (wie die von Jonas Kaufmann) vom Haus am Zürichsee ausging, kehrte auf Zeit heim und sang den Prinzen Sou-Chong in Franz Lehárs «Land des Lächelns».
Er wird vom Tenorverwertungsgewerbe ja gern als Richard Tauber Nr. 2 gehandelt, obwohl es, wenn ein Vergleich überhaupt am Platze ist, auf einen dritten Polen hinausläuft, auf Jan Kiepura. Inzwischen ein Fünfziger, hat Beczala seine baritonale Grundausstattung spürbar ausgebaut; in der Höhe beschreibt er mit seinem virilen, wo nötig auch stählernen Strahl die weit ausgreifenden vokalen Bögen Lehárs.
Auch was seine Partner angeht, lassen die Zürcher sich nicht lumpen. Das aristrokratische Wiener Prachtmädel Lisa, das dem Exoten aus dem Fernen Osten in dessen Heimat folgt und dort nach einem regelrechten clash of civilizations Reißaus nimmt, ...
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