Froh mit Haribo
Nicht erst durch Kurt Weill oder das Bauhaus hat sich die kleine Stadt an Elbe und Mulde in die Kulturgeschichte eingeschrieben. Ein Orchester gibt es in Dessau schon seit 250 Jahren, und das Theater veranstaltet gerade seine 222. Saison.
Auch wenn der Betrieb schon lange nicht mehr aus der gut gefüllten Schatulle eines den Künsten zugewandten Fürsten, sondern von einem klammen Flächenland und einer schrumpfenden Kommune gefördert wird (Tendenz rückläufig), läuft der (zeitweilig als gefährdet eingestufte) Laden: Aktuell elf Premieren steigen im Großen Haus, zwölf weitere sind für drei andere Spielstätten annonciert, dazu ein Konzertangebot mit 25 verschiedenen Programmen. Seit Herbst 2015 steuert Johannes Weigand die Mehrspartenbühne, der neue GMD heißt Markus L. Frank. Mit Wagners «Holländer» hat er einen ersten Akzent gesetzt (siehe OW 11/2016), im April wird Frank – in Kombination mit Mascagnis «Cavalleria rusticana» – eine echte Rarität dirigieren: Pierantonio Tascas 1892 an der Berliner Kroll Oper uraufgeführte «Santa Lucia».
Zunächst allerdings galt es dem unverwüstlichen Märchenspiel zur Weihnachtszeit: Humperdincks «Hänsel und Gretel». Ein Fall für die ...
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Opernwelt Januar 2017
Rubrik: Panorama, Seite 39
von Albrecht Thiemann
Matthias Klink
Sein Stammhaus ist die Oper Stuttgart, wo er nicht nur als Strauss’ Herodes Furore machte. Kirill Petrenko wollte den Tenor unbedingt für seine Münchener «Lulu» haben. Im Februar steht Matthias Klink erneut als Alwa auf der Bühne, in Hamburg. Danach kommt Brittens Aschenbach. Ein Gespräch
Ab ins Zentrum
Jahrzehntelang hat das Ensemble der...
Wanderer, kommst Du nach Trier und wendest Dich, nachdem Du die Portra Nigra passiert (und hoffentlich einen flüchtigen Gedanken an Karl Marx und den guten Ambrosius von Mailand verloren) hast, in Richtung Universität, wirst Du mit Weisheit belohnt. «In der Stadt Trier», so steht es auf dem Siegel der ehrwürdigen Bildungsstätte eingemeißelt, «führt Gott die...
Draußen Regen. Novemberwind. Ein kalter Abend nach einem trüben Tag, grau in grau. Drinnen auf der Bühne mediterranes Chiaroscuro, hartes Dunkel durchkreuzt von flirrendem Licht, weiße Wände wie mit schwarzer Tinte bespritzt – Kontraste, scharf wie die Rapiere der Fechter, die sich mit Aggression aufpumpen gegen den nachbarlichen Feind. Aus solcher Enge quasi...
