Enthusiasten auf dem Ha-Ha
Harfenperlen durchsetzen samtenen Streichergrund, während Klarinette und Flöte schwebende Figurationen weben. So klingt der Landsitz Bly in «The Turn of the Screw». Schließlich hebt die Governess an: «How beautiful it is!»
Ja: Wer das Tor zu den Wormsley-Ländereien passiert, tritt in eine andere Welt. Durch bewaldete Hügel windet sich die schmale Straße ins Tal. Wind zerzaust die Buchenwipfel und verweht die heiseren Schreie der Milane. Auf dem Parkplatz im Talgrund hoffen Kinder mit Handwagen auf schwere Picknickkörbe: Pfadfinder, die für eine Islandreise sparen.
Links geht es zum hauseigenen Cricket-Feld, rechts warten Wildpark und See. Das Herrenhaus hält sich vornehm abseits hinter Bäumen. Weiße Zelte für den Pausenschmaus säumen den gemähten Wiesenpfad. Alles strebt zu Garsingtons Opernpavillon: Für Mozarts «Don Giovanni», Offenbachs «Fantasio», Smetanas «Verkaufte Braut». Und «The Turn of the Screw».
Auf Wormsley ist das Festival seit 2011 zu Hause. Seinen Anfang nimmt es 30 Jahre zuvor auf dem Landsitz, dem es seinen Namen verdankt: Garsington Manor liegt eine halbe Autostunde westlich von Wormsley, kurz vor Oxford. Die erste Saison erweist sich erst a posteriori als ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt August 2019
Rubrik: Im Focus, Seite 6
von Wiebke Roloff Halsey
60. Jahrgang, Nr 8
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752325
Redaktion Opernwelt
Nestorstraße 8-9, 10709 Berlin
Tel.: +49(0)30/25 44 95 55
Fax: +49(0)30/25 44 95 12
redaktion@opernwelt.de
www.opernwelt.de
Redaktion
Jürgen Otten, Albrecht Thiemann (V. i. S. d. P.)
Redaktionsbüro
Andrea Kaiser | redaktion@opernw...
Wie einem Märchenbilderbuch entsprungen spielen nach altrussisch-folkloristischer Manier gewandete lebende Puppen die Geschichte vom Zaren Saltan, der sich unter drei Schwestern eine Braut erwählt. Er verstößt seine Gattin jedoch, weil sie ihm, als er in den Krieg gezogen ist, angeblich statt eines heldenhaften Prinzen ein Monster geboren habe. Dahinter steckt...
Ausgerechnet der als Regietheaterschreck in Verruf geratene Tilman Knabe hat mit seiner gesellschaftskritischen Sicht auf Wolfgang Rihms Kammeroper «Jakob Lenz» für den späten Saisonhöhepunkt am Nürnberger Staatstheater gesorgt. Dass das begeisterte Publikum nach der Premiere gar nicht aufhören wollte mit dem Applaudieren, hat gute Gründe. Die Musik der 1979...