Ein Glanz von Innen
Nein, Rivalinnen sind Véronique Gens und Sandrine Piau nicht. Aber nun haben sie erstmals gemeinsam ein Recital aufgenommen, das zwei historischen Vorgängerinnen gewidmet ist, die im ausgehenden 18.
Jahrhundert das Pariser Opernleben beherrschten und in der Tat Kontrahentinnen waren – Madame Saint-Huberty (1756-1812), die als Tragödin an der Académie Royale de musique in einer relativ kurzen Karriere vor allem in Glucks Opern Triumphe feierte und Madame Dugazon (1755-1821), die zunächst als jugendliche Liebhaberin in Singspielen Grétrys und Monsignys, später in sentimentalen Mutterrollen mit ihrer leichteren, dunkleren Stimme drei Jahrzehnte lang ihr Publikum begeisterte. Die musikalisch interessanteren Saint-Huberty-Partien fallen in der in Zusammenarbeit mit dem Centre de Musique Baroque de Versailles entstandenen CD Véronique Gens, Dugazons Opéra-comique-Rollen Sandrine Piau zu. Dabei kann man, ausgenommen die berühmte Air «Divinités du Styx» aus Glucks «Alceste» (1776), weitgehend unbekannte, ja gänzlich vergessene Musik entdecken.
Gens glänzt in zwei ganz in der Gluck-Nachfolge stehenden Ausschnitten aus Opern, die beide 1782 uraufgeführt wurden – Jean-Frédéric Edelmanns ...
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Opernwelt 7 2022
Rubrik: CDs, DVDs und Bücher, Seite 34
von Uwe Schweikert
Die Hagener Koppelung von Puccinis Einakter «Suor Angelica» mit Outi Tarkiainens «A Room of One’s Own», der ersten, nun uraufgeführten Oper der 1985 geborenen finnischen Komponistin, zu einem Doppelabend mochte zunächst befremdlich wirken. Zwischen dem wahnhaft verklärten, gleichsam der Realität entzogenen Selbstmord der Nonne Angelica und dem musiktheatralen Essay...
Einst war einmal im grünen Wald der Max,
Der wollte frei’n des Erbförsters Agathen.
Doch länger schon, ihr könnt‘ es sicher raten,
Gab’s selten Fleisch daheim, und wenn: vom Dachs.
Ein Jägerchor macht «Trallala» und rotzt
Den Becher voll mit Bier und Speisebreien.
Da hilft beim Weber Carl nur weiter Schreien,
Auf dass man dann halt weiter säuft – und kotzt.
Der...
So etwas gibt es. Alle machen alles irgendwie richtig, und trotzdem fehlt am Ende etwas. Im Falle der neuen Oper des französischen Komponisten und Organisten Thierry Escaich ist das so. Escaich brachte 2013 seinen Erstling «Claude» (auf ein Libretto des ehemaligen französischen Justizministers Robert Badinter) in Lyon heraus – eine musikalisch wie szenisch...