Echtes Theatertier
Vom neugierigen Holzwurm, der im Parkettgestühl heimlich Violetta, die Königin der Nacht, Wotan und all die anderen Opernwesen belauscht, haben wir natürlich viel gehört. Auch die wieselflinken Ballettratten, ohne die das Bühnenleben nur halb so schön wäre, sind uns vertraut. Und Janáčeks Parabel vom kleinen Füchslein sowieso.
Aber eine Katze, die im Theater wohnt und nicht nur schnurren oder miauen, sondern auch noch singen kann? Die alles nachträllert, was sie in der Garderobe oder auf der Probe aufschnappt? Und zwar so gut, dass die Primadonna ganz sauer wird und beim Direktor den Rausschmiss der tierisch lästigen Konkurrentin durchsetzt? Das ist eine neue Geschichte. Und das Beste: Sie ist wahr. Jedenfalls in der Erinnerung der Regisseurin Vera Nemirova. Seit den Kindertagen schleicht Ivanka ihr im Kopf herum. Aber erst die Begegnung mit dem italienischen Dirigenten und Komponisten Massimiliano Matesic brachte sie auf die Idee einer Katzenoper für große und kleine Kinder.
Einst streifte Ivanka durch das Opernhaus im bulgarischen Russe – damals, als Nemirovas Vater dort inszenierte und auch sonst die Fäden zog. Jetzt ist sie an Hamburgs Opera stabile wieder ...
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Opernwelt Januar 2017
Rubrik: Magazin, Seite 74
von Albrecht Thiemann
Frau Hannigan, wie ist das, wenn Komponisten zu einem sagen: «Ich habe diese Partie für dich geschrieben»?
Meistens heißt es eher: «Darf ich etwas für dich schreiben?» Oft frage ich auch selbst, oder Ideen entstehen im Gespräch. Ich bin sehr vorsichtig, was ich zusage und wann. Denn ich fühle mich verantwortlich, das Werk auch wirklich in die Welt zu bringen;...
Matthias Klink
Sein Stammhaus ist die Oper Stuttgart, wo er nicht nur als Strauss’ Herodes Furore machte. Kirill Petrenko wollte den Tenor unbedingt für seine Münchener «Lulu» haben. Im Februar steht Matthias Klink erneut als Alwa auf der Bühne, in Hamburg. Danach kommt Brittens Aschenbach. Ein Gespräch
Ab ins Zentrum
Jahrzehntelang hat das Ensemble der...
Liebe, so befand Stendhal, beginne mit Verwunderung. Welche der vier antiken Grundarten dieser schönsten aller Lebensformen der französische Romancier und Essayist damit im Sinn hatte – ob Philia oder Agape, Storge oder Eros –, das präzisierte er nicht; wir dürfen allerdings davon ausgehen, dass er platonisches und erotisches Ideal in eins setzte, darin Mozart...
