Der geweitete Blick
Als im Jahr 1960 die erste Ausgabe der OPERNWELT erschien, war die erste große Auseinandersetzung der Kritik mit dem Musiktheater der Nachkriegszeit bereits Geschichte: Wieland Wagner hatte 1951 zur Wiedereröffnung der Bayreuther Festspiele mit seiner «Ring»-Inszenierung und vor allem mit seinem «Parsifal» die bis dahin gültigen Sehgewohnheiten des Opernpublikums gründlich aufgemischt und unter den Kritikern Stürme der Begeisterung wie der bedingungslosen Ablehnung entfacht.
Die Entrümpelung der Bühne, die Verwandlung der Sänger in Singschauspieler, die Rückbesinnung auf das Theater der Antike – all diese grundlegenden, umstürzlerischen Gedanken sollten das Musiktheater nach dem Krieg für Jahrzehnte prägen und in der kritischen Auseinandersetzung vielfach widergespiegelt werden. Wobei die OPERNWELT weitgehend für die Position «Pro-Wieland» stand und damit die aus heutiger Sicht fortschrittliche Seite der Diskus -sion vertrat. Abzulesen beispielsweise am Grundsatzartikel des damaligen Chefredakteurs Hans Otto Spingel «Das Jahr der Oper» im Jahrbuch 1966, in dem er Wieland Wagner zu den Regisseuren zählt, die «bei aller Distanz, die man im Detail zu ihnen wahren mag, insgesamt ...
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Opernwelt Jahrbuch 2025
Rubrik: 65 Jahre Opernwelt, Seite 138
von Gerhart Asche
66. JAHRGANG, JAHRBUCH 2025
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin GmbH
ISSN 0030-3690
REDAKTION OPERNWELT
Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße 24, 10785 Berlin Tel.: +49(0)30/25 44 95-55 | Fax: -12 redaktion@opernwelt.de www.opernwelt.de
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REDAKTIONSBÜRO
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Herr Metzger, am Abend vor unserem Gespräch fand die letzte Vorstellung von Charles Tournemires Oper «Le petit pauvre d’Assise» in Ulm statt. Wie war die Reaktion des Publikums, war dieses unbekannte Werk gut besucht?
Gestern hatten wir knapp über 70 Prozent Platzausnutzung, das ist sehr anständig für so ein Projekt. Was die Wirkung auf unser Publikum betrifft: Ein...
Silvia Adler
DARMSTADT
Opernwelt
1. Die Oper Frankfurt
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3. Nadja Loschky mit ihrer Inszenierung von Alban Bergs «Lulu» an der Oper Frankfurt, die kompromisslos in menschliche Abgründe leuchtet und gleichzeitig Bilder von irisierender Schönheit hervorbringt
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